Brüssel- Die EU-Gesundheitsminister wollen am Freitag bei ihrem Treffen in Luxemburg zu einem restriktiveren Einsatz von Antibiotika in der Human- und Tiermedizin aufrufen. Wie es im Vorfeld in Ratskreisen hieß, sollen entsprechende, rechtlich nicht-bindende Schlussfolgerungen verabschiedet werden. Grund sei die zunehmende Antibiotika-Resistenz, die als großes Problem in der Medizin betrachtet wird.

Die Gesundheitsminister wollen teilweise auch das künftige EU-Programm "Gesundheit für Wachstum" für die Jahre 2014 bis 2020 auf den Weg bringen. Die Kommission hat dafür 321,5 Millionen Euro veranschlagt, der endgültige Betrag muss aber erst im Rahmen der Verhandlungen für den nächsten mehrjährigen EU-Finanzrahmen fixiert werden.

Die Minister wollen außerdem über ein besseres Krisenmanagement bei grenzüberschreitenden Gesundheitsbedrohungen beraten, ohne bereits Entscheidungen zu treffen. So wolle die EU bei der Beschaffung von Impfstoffen in großen Mengen künftig geschlossener gegenüber der Pharmaindustrie auftreten. Medizinprodukte sollen von dem EU-Beschluss ausgenommen sein, ebenfalls das Krisenmanagement bei radioaktiven Unfällen. Belgien hält die gegenwärtigen Regelungen im Rahmen des Euratom-Vertrages für unzureichend. (APA, 20.6.2012)