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Ein undatiertes Archivbild von Lonesome George.

Foto: APA/EPA/Thomas H. Fritts

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Am Sonntag wurde die Galápagos-Riesenschildkröte tot aufgefunden.

Foto: REUTERS/Directorate of the Galapagos National Park

Quito - Die mehr als 100 Jahre alte Galápagos-Riesenschildkröte "Lonesome George" ist gestorben. Der "einsame Georg" wurde am Sonntag von seinem Wärter tot im Gehege einer Forschungsstation der Galápagos-Inseln gefunden, wie die Naturpark-Verwaltung mitteilte. Die Todesursache werde untersucht. Mit "Lonesome George" könnte die Riesenschildkröten-Unterart C. nigra abingdoni ausgestorben sein. Auch wenn vermutet wird, dass es noch freilebende Artverwandte geben könnte, so ist "Lonesome George" doch die letzte bekannte Galápagos-Riesenschildkröte ihrer Unterart.

Wie alt das Tier tatsächlich wurde, ist unbekannt. Aber die Experten gehen davon aus, dass die 90 Kilogramm schwere Riesenschildkröte vor mehr als 100 Jahren geboren wurde.

Das männliche Exemplar war 1972 von Ziegenhirten auf der Insel Pinta gefunden worden. Bis dahin galt seine Unterart als ausgestorben. Auf der Forschungsstation der Insel Santa Cruz wurde mehrfach versucht, die Gene "Lonesome Georges" durch Paarung mit Riesenschildkröten-Weibchen verwandter Unterarten zu erhalten. Die Weibchen legten zwar mehrere Eier, die waren jedoch alle unbefruchtet. Bis zuletzt hatten Biologen gehofft, auf der Nachbarinsel Isabela doch noch eine genetisch entsprechende Geschlechtspartnerin zu finden.

Hintergrund

Mit seinem Ableben dürften bereits fünf der einst fünfzehn Unterarten der Riesenschildkröten auf den Galápagosinseln ausgestorben sein. Georges Artgenossen wurden über viele Jahre hinweg ausgerottet. Seefahrer luden die Tiere als Nahrungsmittel aufs Boot, weil sie auch ohne Pflege lange Zeit bis zum Schlachten frisch blieben. Auf die Galápagosinseln eingeschleppte Ratten fressen Eier und Nachkommen der Schildkröten. Vielerorts wurde zudem ihr Lebensraum zerstört. (APA/red, derStandard.at, 25.6.2012)