Brüssel - Die EU-Kommission sorgt sich um die Gesundheit der neuen griechischen Regierungsspitze. Ein Kommsionssprecher erklärte gleichzeitig am Montag zur Situation Griechenlands, es sei "kein Geheimnis, dass es Verzögerungen bei der Umsetzung des Sparprogramms in mehreren Bereichen" gebe.

Der neue Ministerpräsident Antonis Samaras muss sich nach einer Augenoperation erholen und hat eine Woche Ruhe verordnet bekommen. Er wurde zwar am Montag aus dem Krankenhaus entlassen, eine Teilnahme am EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag in Brüssel wird aber nicht möglich sein. Wie Samaras' Büro mitteilte, wollte er im Laufe des Tages jedoch noch mit US-Präsident Barack Obama telefonieren. Außerdem war der designierte Finanzminister Vassilis Rapanos vergangene Woche nach einem Schwächeanfall ins Spital gebracht worden.

Reise nach Athen verschoben

Ein Kommissionssprecher erklärte dazu, "unsere erste Sorge gilt der Gesundheit des Premiers und des Finanzministers". Die Erholung scheine aber voranzuschreiten. Bestätigt wurde von der Kommission, dass die Troika ihre für Montag geplante Reise nach Athen verschoben habe. Dabei gehe es darum, die Differenzen zwischen den zeitlichen Auflagen des Sparprogramms sowie der Umsetzung der einzelnen Schritte zu evaluieren. "Wir müssen sehen, wie Griechenland wieder auf den Kurs zurückkommt, um die Auflagen zu erfüllen."

Nicht bestätigen wollte der Kommissionssprecher Berichte, wonach Griechenland gegen die internationalen Sparauflagen verstoßen habe, indem 70.000 Beamte mehr als erlaubt eingestellt worden seien. Es habe nur eine griechische Zeitung darüber berichtet, es gebe dazu eine Menge Hypothesen, hieß es. (APA, 25.6.2012)