Eva Wistrela-Lacek, Tierärztin und Gründerin der Versorgungsstelle für Tiere von Obdachlosen und Markus Reiter, Geschäftsführer des Vereins Neunerhaus wurde von Bundesminister Alois Stöger der Bundestierschutzpreis überreicht.

Foto: Livio Srodic

Ein Hundeleben muss nicht sein: Unter diesem Motto gibt es seit fast zwei Jahren ein bislang einzigartiges Angebot in Wien. Tierärzte bieten für Haustiere von permanent oder vorübergehend wohnungslosen Menschen kostenlos ihre Dienste an. Dieses ehrenamtliche Engagement wurde nun ausgezeichnet. Die tierärztliche Versorgungsstelle für Tiere obdachloser Menschen bekam den Bundestierschutzpreis. Tierärztin und Projekt-Initiatorin Eva Wistrela-Lacek und Neunerhaus-Geschäftsführer Markus Reiter nahmen den mit 3.000 Euro dotierten Preis in der Orang.erie im Tiergarten Schönbrunn entgegen.

Der Preis wurde von Tierschutzminister Alois Stöger ins Leben gerufen, um Personen öffentlich auszuzeichnen, die sich zum Wohle der Tiere besonders verdient gemacht haben. Bei der Preisübergabe dankte Wistrela-Lacek den rund 20 aktiven Tierärzten und Assistenten für ihr soziales Engagement. Damit werde nicht nur die veterinärmedizinische Versorgung hunderter Tiere sichergestellt, sondern auch ein wertvoller Beitrag für Menschen geleistet.

Gesunde Tiere, glückliche Tierhalter

Auch Reiter betonte die Mensch-Tierbeziehung: "Für viele obdachlose Menschen ist ein Tier der letzte Halt. Für dieses Tier zu sorgen ist ein wichtiger Schritt, auch für das eigene Leben wieder Verantwortung zu übernehmen."

Die Basisversorgung in der Tierarztpraxis umfasst Impfungen, Befreien von Parasiten, chipen und registrieren. Viele Tiere werden auch kastriert. Auch bei Verletzungen wird Hilfe angeboten. In regelmäßigen Abständen ist zudem ein Chirurg anwesend. Die Arbeit wäre ohne Sponsoren und Spenden von Privatpersonen oder Firmen nicht aufrecht zu erhalten. (jus, derStandard.at, 11.7.2012)