Seit Donnerstag hat die "New York Times" auch ein chinesisches Nachrichtenoutlet.

Foto: Screenshot 28.6.2012

Stillstand ist ein Fremdwort für die"Grand Dame" der internationalen Tageszeitungen. Am Donnerstag hat die "New York Times" (NYT) ihre erste chinesisch-sprachige Digitalausgabe cn.nytimes.com vorgestellt, die rund dreißig Artikel pro Tag in den Ressorts Weltgeschehen, Wirtschaft und Kultur veröffentlichen soll. Ein Drittel davon sollen von chinesischen Redakteuren und Freelancern geschrieben werden, der Rest wird aus der täglichen Ausgabe übersetzt.

Die "NYT" folgt mit ihrem Markteintritt in China den bereits aktiven Konkurrenten "Wall Street Journal", "Financial Times" und BBC. Alle drei genannten Medienmarken hatten Probleme mit den herrschenden Zensurvorschriften, die NYT will sich dennoch nicht vorsorglich an die staatlichen Vorgaben anpassen.

Lokale Blogseite abgedreht

Gleichzeitig wurde bekannt gegeben, dass die dreijährige Kooperation mit "The Local" am Mittwoch beendet wurde. Das Experiment zu hyperlokalem Journalismus, bei dem Blogs von der Bevölkerung inspirierte lokale Neuigkeiten auf die Webseite brachten, war den Erwartungen entsprechend nicht profitabel und konnte sich in diesem wachsenden Segment nicht etablieren. (red, derStandard.at, 28.6.2012)