Salzburg - Der Salzburg Airport ist nach Wien der wirtschaftlich erfolgreichste Flughafen Österreichs. 2011 sei das "beste Geschäftsjahr seit Unternehmensgründung" gewesen, so die Geschäftsführung heute Montag. Das Betriebsergebnis ist von 8,5 Mio. (2010) auf 9,5 Mio. Euro gestiegen - dies bedeute ein Plus von rund elf Prozent, erläuterten die Geschäftsführer Karl Heinz Bohl und Roland Hermann. Bemerkenswert sei dieses Ergebnis nicht zuletzt deswegen, weil die Zahl der Flüge im Jahr 2011 um drei Prozent auf rund 19.500 Bewegungen gesunken ist. Auch die Luftfracht ist deutlich weniger geworden (minus 9,5 Prozent).

Geld verdient der Salzburger Flughafen nicht nur mit der Zahl von Flugzeugen und dem Gewicht der Luftfracht, sondern auch durch den Dutyfree-Shop, die Parkplätze, Pachten und vieles mehr. Zur anderen Hälfte abgefangen wurde das Minus an Flugbewegungen durch größere Flugzeuge und bessere Auslastungen, erklärte die Geschäftsführung. "Mit gut 1,7 Mio. Passagieren haben wir um 4,6 Prozent mehr Fluggäste abgefertigt als im Jahr davor. Der Trend geht eindeutig Richtung Großraumflugzeug. Ins Gewicht fallen da nicht zuletzt die Gäste aus Russland." In seinem quantitativ besten Jahr (2007) hatte der Salzburg Airport knapp zwei Mio. Passagiere durchgeschleust.

Der Salzburg Airport gehört zu 75 Prozent dem Land und zu 25 Prozent der Stadt Salzburg. Die 2011 ausgeschüttete Dividende beträgt 3,4 Mio. Euro. Mit einer Eigenkapitalquote von 73,6 Prozent präsentiert sich der Salzburg Airport als überdurchschnittlich gesundes Unternehmen.

Weniger Griechenland-Charterflüge

Das Unternehmen unterstützt Anrainer beim Einbau von Schallschutzfenstern mit rund der Hälfte der Einbaukosten. "Wir haben dafür 200.000 Euro zur Verfügung", so Geschäftsführer Hermann, "22 von 34 Anträgen sind heuer positiv erledigt worden, und die Gelder sind noch nicht voll ausgeschöpft." Der Streit mit den bayerischen Flughafen-Anrainern ist laut Aufsichtsratsvorsitzendem Othmar Raus (SPÖ) deeskaliert, das Gesprächsklima sei friedlich. Zwei bis drei der durchschnittlich gut 50 Flüge pro Tag würden Richtung Süden über die sogenannte Tauernflugroute geführt. "Dies trägt zur Entspannung mit Bayern bei und schont die Umwelt. Denn die Flugzeiten vieler Flüge könnten damit verkürzt werden", erklärte Raus.

Die Prognose für 2012 fällt gemischt aus. Einerseits sollen insgesamt 17 Mio. Euro investiert werden, darunter in den neuen Tower (Fertigstellung: Herbst 2014), ein Bürogebäude, ein Lager, technische Geräte und Fahrzeuge. Auch der seit langem gehegte Plan zur Erneuerung und Sanierung des gesamten Hauptgebäudes wird weiterverfolgt. Andererseits bricht die Zahl der Charterflüge nach Griechenland ein, Geschäftsführer Hermann sprach von einem Minus von 20 bis 30 Prozent. (APA, 2.7.2012)