Rom - In der Affäre um die Weitergabe vertraulicher Dokumente aus dem Vatikan bleibt der verhaftete Kammerdiener des Papstes, Paolo Gabriele, in Haft. Dies berichtete der stellvertretende Vatikansprecher Ciro Benedettini am Montag. Gabriele soll in den nächsten Tagen erneut vernommen werden. Erst danach soll der vatikanische Untersuchungsrichter, Piero Bonnet, über den Antrag auf Freilassung entscheiden, den die Rechtsanwälte Gabrieles, Carlo Fusco und Cristiana Arru, eingereicht hatten, sagte Benedettini.

Der 46-jährige Gabriele befindet sich nach wie vor in einer Sicherheitszelle der Kaserne der vatikanischen Gendarmerie inhaftiert. Ihm wird bisher schwerer Diebstahl zur Last gelegt. Dafür ist im Vatikan eine Haftstrafe von ein bis sechs Jahren vorgesehen. Gabriele könnte möglicherweise aber auch noch wegen anderer Delikte wie Hehlerei oder Geheimnisverrat angeklagt werden, verlautete aus dem Vatikan.

In den vergangenen Monaten waren immer wieder interne Dokumente des Vatikans an italienische Medien weitergegeben worden, in denen es unter anderem um Korruptionsvorwürfe ging. Der Kammerdiener des Papstes steht im Verdacht, eine der undichten Stellen im Kirchenstaat zu sein. (APA, 2.7.2012)