Rom - Der italienische Regierungschef Mario Monti will den Sparkurs verschärfen. Der Ministerpräsident will nach Medienangaben vom Dienstag Spareinschnitte von mindestens 4,2 Milliarden Euro in die Wege leiten, um eine Erhöhung der Mehrwertsteuer ab Oktober abzuwenden.

Das ursprüngliche Sparziel sei auch deswegen erhöht worden, weil die Regierung für den Wiederaufbau in der norditalienischen Industrieregion Emilia Romagna aufkommen müsse, die im Mai von einem schweren Erdbeben in Mitleidenschaft gezogen wurde, hieß es. Die Regierung will voraussichtlich noch diese Woche ihr Sparpaket vorstellen.

Monti betonte am Dienstag bei einem Treffen mit Vertretern der Regionen und der Lokalverwaltungen, er plane keinen zusätzlichen Sparplan. Sein Expertenkabinett werde lediglich strukturelle Maßnahmen zur Kosteneindämmung umsetzen.

Mit der sogenannten "Spending Review", den Maßnahmen zur Rationalisierung der Ausgaben in der öffentlichen Verwaltung, will das italienische Expertenkabinett insgesamt 30 Milliarden Euro in drei Jahren einsparen. In den Gewerkschaften rumort es. "Die Gehälter der Staatsbeamten sind schon seit drei Jahren eingefroren. Man kann von den Beamten keine weiteren Opfer mehr verlangen", sagte die Chefin des stärksten italienischen Gewerkschaftsverbands CGIL (Confederazione Generale Italiana del Lavoro), Susanna Camusso. (APA, 3.7.2012)