"Falsche Erklärung"
So wies das israelische Institut Yad Vashem die Erklärung als "falsch" zurück. Es sei erwiesen, dass in Groß-Rumänien (einschließlich des mit nazideutscher Hilfe besetzten Bessarabien) sowie in Transnistrien Massenmorde an Juden stattfanden. Die jüdische Gemeinde in Rumänien war über die Stellungnahme der Regierung empört.
Die Diktatur des mit Hitler verbündeten faschistischen Marschalls Ion Antonescu (1940-1944) habe selbst umfangreiche Pogrome in Bukarest und Iasi initiiert und Massendeportationen vorgenommen. Und Transnistrien sei als Gebiet des damals von den Deutschen besetzten ukrainischen Territoriums der rumänischen Verwaltung unterstellt gewesen.
Dincu - er war ursprünglich als Urheber der Erklärung gehandelt worden - wies darauf hin, dass es sich um einen Text handle, der von Kulturminister Razvan Theodorescu, einem Historiker, verfasst worden sei. "Das sind die Schlussfolgerungen eines Symposiums, das vergangenes Jahr in der Akademie der Wissenschaften zwischen jüdischen und rumänischen Historikern stattgefunden hat. Und Theodorescu ist auch Chef der rumänisch-israelischen Freundschaftsgruppe."
"Verbrechen betreffen nicht rumänischen Staat"
Die Regierungserklärung habe zudem folgende Randbemerkungen gehabt, sagte Dincu: "In Nord-Siebenbürgen gab es einen Holocaust während des Zweiten Weltkriegs. Zu dieser Zeit gehörte dieser Teil Rumäniens aber zum Ungarn des Horthy-Regimes (von Reichsverweser Miklos Horthy). Es gab auch Deportationen von Juden und Roma in einem Territorium Transnistriens, dass sich heute - so glauben wir zumindest - unter der Oberherrschaft Moldawiens befindet. Die Geschichtsschreibung nimmt daher an, dass diese Verbrechen nicht den rumänischen Staat betreffen. Das entspricht der historischen Wahrheit."