Wien - SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer spricht sich weiter
dezidiert gegen eine Privatisierung des voestalpine-Stahlkonzerns
aus. "Auch wenn die Regierung jetzt unter massivem öffentlichen Druck
einen Rückzieher in Sachen voestalpine-Abverkauf macht - die
ungeheure Verunsicherung bei Management, Belegschaft und
Zulieferunternehmen bleibt", so der SPÖ-Vorsitzender. Daher soll die
Regierung für klare Verhältnisse sorgen und die "willkürlich
betriebenen Verkaufspläne zurückzuziehen".
Die voestalpine sei mittlerweile das "erfolgreichste und
profitabelste Stahl-Unternehmen Europas", so Gusenbauer. "Für einen
Abverkauf besteht also nicht der geringste rationale Anlass".
Gusenbauer stellte neuerlich einen Zusammenhang zwischen dem
voestalpine-Verkauf und der ehemaligen Tätigkeit von Finanzminister
Karl-Heinz Grasser beim Magna-Konzern her. "Die Verkaufsabsichten der
Bundesregierung und die Manöver des Finanzministers zu Gunsten des
Magna-Konzerns hätten daher das Flaggschiff der österreichischen
Industrie vollkommen unnötig ins Gerede gebracht", meint Gusenbauer.
Der Bundeskanzler sei nun gefordert, "die zweifelhaften Aktivitäten
des Finanzministers zu stoppen", fordert Gusenbauer.
In eine ähnlich Kerbe schlägt die Eisenbahnergewerkschaft und
spricht sogar von "einer neoliberalen Wirtschaftspolitik der
Bundesregierung". "Zuerst redet man ein Unternehmen und seine
Mitarbeiter öffentlich schlecht, dann zerschlägt man es aus so
genannten 'betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen
Notwendigkeiten' in Einzelfirmen und verschleudert diese an den
Meistbietenden", klagt der stellvertretende Vorsitzende der
Eisenbahnergewerkschaft, Gottfried Winkler. (APA)