Erstmals in Österreich eröffnet am Donnerstag in der Eisarena Salzburg eine Kinderstadt. Gut zwei Wochen lang können in "Mini Salzburg" bis zu 500 Kinder "leben wie die Erwachsenen, aber doch ein bisschen anders", wie es heute ein Mädchen bei der Projekt-Präsentation beschrieb: Es gibt zahlreiche Arbeitsplätze - von der Müllabfuhr bis zur Strandbar -, Behörden, und sogar ein(e) Bürgermeister(in) wird aus den eigenen Reihen gewählt. Abgesehen von den 45 Betreuern sind Erwachsene zum Zuschauen "verurteilt".

Acht "Saletti" Startgeld

Auf 1.800 Quadratmetern wurde in den vergangenen zwei Wochen eine Stadt mit Rathaus, Arbeitsamt, Rundfunksender, Gasthaus, Meldeamt, Supermarkt und vielem mehr aufgebaut. "Die Kids können sich mit der Arbeitswelt und den Tätigkeiten der Erwachsenen vertraut machen und sie erlernen und begreifen die Zusammenhänge unserer Gesellschaft", schilderte Thomas Schuster, Geschäftsführer des Vereins Spektrum, der "Mini Salzburg" organisiert hat.

Jeder Teilnehmer erhält einen Spielpass und acht "Saletti" Startgeld. Damit können sich die Sieben- bis 14-Jährigen Kleinigkeiten kaufen und über "Mini Salzburg" näher informieren. Ist die Geldbörse leer, beginnt der Ernst des Lebens: Arbeit. Rund 300 Stellen stehen zur Verfügung, die über das Arbeitsamt vermittelt werden. Pro Stunde gibt es zehn Saletti Lohn, von denen zwei gleich als Steuer abgezogen werden - wie im echten Leben halt. Wer wieder genug Geld hat, kann seine Freizeit im Gasthaus, in der Strandbar oder im Kino verbringen.

Wahlen immer am Mittwoch

Wer vier Stunden Arbeit und zwei Stunden Studium an der Universität nachweisen kann, kann eine Vollbürgerschaft beantragen, mit der man das aktive und passive Wahlrecht erhält, den Führerschein machen kann, ein Sparbuch anlegen darf und sich selbstständig machen kann. An den Mittwochen finden Wahlen statt, bei denen ein Bürgermeister, zwei Stellvertreter und drei Stadträte gewählt werden. Für Streitigkeiten gibt es in "Mini Salzburg" eine eigene Streitschlichtungsstelle.

Erwachsene sind nicht ausgeschlossen, dürfen jedoch nicht ins Geschehen eingreifen. Sie können aber an einer Stadtführung teilnehmen oder im Eltern-Cafe warten.

Ermöglicht wurde das Vorhaben durch Unterstützung etlicher Magistratsabteilungen, dem Land Salzburg, einer ganzer Reihe von Sponsoren und Projektpartnern. (APA)