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Wien - Die Bundesregierung hat am Dienstag im Ministerrat eine Präzisierung des Auftrags an die Staatsholding ÖIAG für die weitere Privatisierung von Anteilen der Republik am Stahlriesen Voestalpine AG beschlossen. Die ÖIAG solle nun bezüglich eines weiteren Rückzugs des Staates von seinen 34,7 Prozent zwei Varianten prüfen.
  • Eine weitere Privatisierung über die Börse mit starker Ausrichtung auf Privatanleger
  • Einen Verkauf von Anteilen an Finanzinvestoren. Dabei müsse ein österreichischer Kernaktionär gewahrt sein, die Entscheidungszentrale in Österreich bleiben, die Forschungs-und Entwicklungskapazität erhalten bleiben sowie die Erhaltung der Einheit des Unternehmens gewährleistet werden.

Dieser Auftrag werde im Wege der Hauptversammlung (HV) an die ÖIAG gehen, so der Finanzminister. Diese ist für zehnten Juli anberaumt. Es dürfe "keine Filetierung" und "keine Zerschlagung" der Voestalpine geben, wie dies Belegschaftsvertreter und Landespolitiker in Oberösterreich nach den Gerüchten um einen möglichen Verkauf des Unternehmens an den Magna-Konzern von Frank Stronach befürchtet hatten.

Grasser schließt Magna nicht aus

Im Gegensatz zum Voestalpine-Chef Franz Struzl will der Finanzminister aber Magna als einen potenziellen Käufer nicht ausschließen.

Die Idee von Oberösterreichs SPÖ-Chef Erich Haider, das Bundesland solle Voestalpine-Anteile von der ÖIAG erwerben, lehnte Kanzler Wolfgang Schüssel am Dienstag im Pressefoyer nach dem Ministerrat dezidiert ab: Ein solcher "Rückverstaatlichungs- oder Rückverländerungsvorschlag" sei "absolut sinnlos und gefährlich", meinte der Regierungschef. (DER STANDARD Printausgabe, 25.6.2003, miba)