Zahl alarmierend
Universitätsprofessor Gerhard Ransmayr von der Alzheimer-Gesellschaft nannte eine alarmierende Zahl. Es dürfte derzeit in Österreich rund 90.000 Alzheimer-Patienten geben, aber nur zehn Prozent von ihnen erhalten eine entsprechende spezifische Behandlung.
Zwar sei die Alzheimer-Demenz nach wie vor nicht heilbar, es gebe aber immer bessere Medikamente, die den Verlauf der Erkrankung hinauszögern und die Hirnleistung länger erhalten. Dazu sei aber die Früherkennung erforderlich, womit man wieder beim Problem sei, dass "Vergesslichkeit" häufig als "normal" angesehen und keine ärztliche Abklärung vorgenommen werde.
Scham spielt mit
Die Linzer Neurologin und Alzheimer-Spezialistin Claudia Zachhuber meint, dass "die Alzheimer-Diagnose im Schnitt um vier Jahre zu spät gestellt" werde. Vor allem, weil die Angehörigen wegen der "Vergesslichkeit" und anderer Symptome keinen Arzt konsultieren. "Häufig spielt auch eine gewisse Scham mit", berichtete Ransmayr.
Symptome
Die Symptome, die auf eine beginnende Alzheimer-Erkrankung hinweisen, können vielfältig sein. Neben der erwähnten "Vergesslichkeit" sind es "Fehler" bei alltäglichen Tätigkeiten, Veränderungen im Umgang mit Geld oder "Geschäften".
Die Ärzte berichteten beispielsweise von einer 75-jährigen Patientin, die - wie sich herausstellte - 15 verschiedene Lebensversicherungen abgeschlossen hatte. Hinweise auf Alzheimer können aber auch Verhaltensauffälligkeiten sein, etwa Angst, Wut, Aggression, Depression oder auch Wahnvorstellungen. Ebenso Probleme beim Sprechen, vor allem bei der Wortfindung.
Anhaltspunkte ab sechzig
Der Linzer Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Thomas Kreczi, verwies darauf, dass Alzheimer zwar als "Alterserkrankung" gelte, dass aber erste Symptome durchaus schon ab dem 60. Lebensjahr auftreten können.