Hamas-Gründer Scheich Ahmed Yassin hatte eine baldige Entscheidung seiner Organisation über eine Waffenruhe angekündigt. "Die Position von Hamas im palästinensischen Dialog wird in den nächsten Tagen klarer werden", sagte Yassin in einem Interview der saudiarabischen Zeitung "Okaz". Zugleich kritisierte er den Friedens-Fahrplan (Roadmap) für den Nahen Osten als amerikanischen Plan, der sich allein an den Wünschen Israels orientiere.
Nahost
Hamas lehnt Waffenruhe ab
Rückschlag für Abbas´Bemühungen um Gewaltverzicht
Gaza - Die radikale palästinensische Hamas-Bewegung
hat am Dienstag Medienberichte über eine angeblich unmittelbar
bevorstehende Waffenruhe mit Israel zurückgewiesen. Hamas-Sprecher
Mahmud al Sahar sagte in Gaza, seine Bewegung habe noch keine
endgültige Entscheidung in der Frage getroffen. Die jüngsten
israelischen Militäraktionen erschwerten dies weiter. Bei einer
Großrazzia der israelischen Armee in Hebron und anderen Orten des
Westjordanlandes wurden in der Nacht auf Dienstag mehr als 160
Palästinenser festgenommen. Die Armee begründete die Festnahmen mit
dem Kampf gegen die Infrastruktur der Hamas.
Ein Sprecher der radikalen Gruppe "Islamischer Heiliger Krieg"
sagte am Dienstag in Gaza, auch seine Bewegung habe noch keine
endgültige Entscheidung über eine Waffenruhe getroffen. Der
palästinensische Ministerpräsident Mahmud Abbas (Abu Mazen) bemüht
sich seit Wochen um einen Gewaltverzicht der Extremistengruppen.
Israel verlangt die Entwaffnung dieser Organisationen und betont,
eine Waffenruhe allein sei nicht ausreichend. Zugleich hält die
israelische Regierung im Widerspruch zu den Roadmap-Bestimmungen an
"gezielten Tötungen" palästinensischer Extremisten fest. (APA/dpa)