Schon bei ihrer Gründung nach dem Swissair-Zusammenbruch, der größten Unternehmenspleite in der Geschichte der Schweiz, hatte es Zweifel von Luftfahrtexperten gegeben, ob die Eidgenossenschaft wirklich eine eigene nationale Fluglinie nötig hat. Das Argument dafür lautete damals wie heute: Die Schweizer Wirtschaft braucht den direkten Fluganschluss an ihre Märkte, und der Flughafen Zürich muss als internationale Drehscheibe gestärkt werden.
Beides erscheint Experten heute nicht mehr zeitgemäß, und selbst Swiss-Chef Andre Dose geht mittlerweile davon aus, dass die Swiss nur innerhalb einer Fusion überleben kann. "Sicher ist, dass die Swiss nicht überlebensfähig sein wird, wenn wir nicht Teil eines Mergers (Zusammenschlusses) sein werden", sagte der Swiss-Chef der Zeitschrift "Schweizer Touristik". Fluggesellschaften seien zur Fusion gezwungen, wenn sie dem Kostendruck standhalten wollten. Doch Doses Bemühungen, etwa in eine schlagkräftige Allianz einzusteigen, scheiterten bisher - wie zum Beispiel an der British Airways. Auch soll sich Dose um einen Anschluss an die Lufthansa bemühen, was aber offiziell nicht bestätigt und von Experten auch als wenig wahrscheinlich angesehen wird.
Swiss schnürt sich selber die Luft ab
Vielmehr ist es nach Ansicht von Luftexperten eher so, dass die Konkurrenz in Ruhe zusehen kann, wie sich die Swiss die Luft selber abschnürt. So hat sie sich etwa gegen den Staatsvertrag mit Deutschland über eine Begrenzung des Fluglärms über Süddeutschland ausgesprochen, was nun durch einseitige Maßnahmen Berlins zu Flugbeschränkungen führt. Auch der Flughafen Zürich sieht sich wegen seiner Ablehnung des Vertrages nun in der Sackgasse.