Die für die Registrierung
deutscher Web-Adressen zuständige
DENIC eG
will Zugriffe auf
ihre Datenbank über das Internet in Zukunft begrenzen. Aus
Kostengründen soll das System ab 1. Juli in einem bestimmten
Zeitintervall nur noch eine festgelegte Anzahl so genannter
whois-Abfragen zulassen, mit denen Internetnutzer feststellen
können, ob eine Adresse bereits vergeben ist.
.de
Die Denic verwaltet bundesweit alle Web-Adressen - auch
Domains genannt - mit der deutschen Länderkennung ".de".
Getragen wird die Genossenschaft mit Sitz in Frankfurt am Main
von Internet-Serviceprovidern, die ihren Kunden Zugänge zum
weltweiten Computernetz zur Verfügung stellen.
Wie Klaus Herzig von der Denic am Dienstag erklärte, wird
die unter www.denic.de erreichbare whois-Datenbank derzeit mit
6000 bis 7000 Anfragen pro Minute belastet, was erhebliche
Kosten verursache. Dabei dienten mehr als 90 Prozent aller
Anfragen nicht dazu, einmalig den Status oder Inhaber einer
Domain festzustellen. Vielmehr ließen einige Nutzer spezielle
Programme zum Teil mehrmals pro Sekunde im System nachfragen, ob
eine bestimmte Adresse noch vergeben sei, um diese im Fall einer
Löschung sofort für sich neu registrieren zu können.
Einschränkungen nur
für "Intensivnutzer"
Die Denic hob hervor, dass die geplanten Einschränkungen nur
für "Intensivnutzer" wirksam würden, die häufige Anfragen immer
wieder über bestimmte, mit Telefonnummern vergleichbare
IP-Adressen stellten. "Der Normalnutzer, der einzelne Adressen
über unsere Web-Site abfragt, wird genauso arbeiten können, wie
er das jetzt schon tut", sagte Herzig der Nachrichtenagentur
Reuters.
Datenschutz
Nach seinen Worten plant die Denic auch Änderungen bei der
Herausgabe von Daten über die Domaininhaber. Zurzeit werden bei
jeder Datenbankabfrage für eine bereits vergebene Adresse
automatisch auch der Name des Inhabers und dessen Anschrift
angezeigt. Künftig solle dies aus Datenschutzgründen
eingeschränkt werden. Einzelheiten dazu stünden aber noch nicht
fest. Nutzer, die die Datenbank nicht mit Hilfe eines
Web-Browsers, sondern durch Eingabe so genannter Kommandozeilen
abfragten, bekämen die Inhaberdaten bereits ab 1. Juli nur noch
nach Eingabe zusätzlicher Parameter übermittelt. (Reuters)