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Klitschko drischt auf Lewis ein.

Foto: Reuters/Nicholson

Los Angeles – Profiboxer Vitali Klitschko sollte frühestens nach einem halben Jahr zur Schwergewichts-Revanche gegen Weltmeister Lennox Lewis antreten. Das riet der Chirurg Pearlman Hicks am Dienstag in Los Angeles bei einer Telefonkonferenz. "Normalerweise brauchen solche Cuts 60 bis 90 Tage zur Heilung. In dieser Zeit sollten sie nicht berührt werden, sonst bleibt das Gewebe schwach und reißt leicht wieder auf. Am besten wären sechs Monate, um sicher zu sein, dass alles perfekt ausgeheilt ist", sagte der US-Arzt.

60 Stiche im Gesicht

Hicks hatte Klitschkos fünf Risswunden mit 60 Stichen genäht, die sich der ukrainische Profi aus dem Hamburger Universum Boxstall am Samstag im verlorenen WM-Kampf gegen den britischen WBC-Titelverteidiger zugezogen hatte. Das denkwürdige Duell war nach der sechsten Runde wegen Verletzung abgebrochen worden. Klitschko hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch auf allen drei Punktzetteln mit 58:56 vorn gelegen. Ob und wann es ein Rematch geben wird, ist ungewiss.

Lewis gegen Jones?

Während in Las Vegas schon Wetten für das Rematch Lewis-Klitschko angenommen werden (5:1-Favorit Lewis), bastelt das Lewis- Management bereits an einem Kampf mit WBA-Weltmeister Roy Jones Jr. Angedacht ist der Vergleich für November. Es wird gemutmaßt, dass Lewis und Jones Jr. jeweils ein Börse von über 30 Millionen Dollar kassieren.

Lewis denkt an Rücktritt

Lewis räumte jedoch ein, "die Chancen, dass ich noch einmal kämpfe, liegen nur noch bei 60 bis 70 Prozent. Das Alter arbeitet gegen mich." Der 37-Jährige gab jetzt auch kleinlaut zu: "Nach so einer kurzen Vorbereitungszeit gegen Klitschko zu kämpfen, war ein äußerst riskantes Spiel". Im Gegensatz zu Lewis zeigt sich dessen Trainer Emanuel Steward begeistert von einem Rematch gegen den älteren Klitschko-Bruder: "Ich kann zwar noch nicht sagen, ob Lennox wieder kämpfen wird. Aber ich glaube schon, dass er noch einmal gegen Witali antritt – und das wird dann sein letzter Fight sein."

Rückkampf könnte Mega-Event werden

Das Rematch würde einen "größeren Hype auslösen, als Lewis' Kampf gegen Mike Tyson. Er würde jeden Rekord für eine Pay-Per-View-Übertragung brechen", meinte Steward. Dem Bezahlsender HBO bescherte das dramatische Duell die höchste TV-Quote bei einem Schwergewichts-Kampf seit dem 22. November 1997, als Ex-Champion George Foreman sein letztes Duell gegen Shannon Briggs nach Punkten verlor. "Lewis vs. Klitschko" wurde in 4,6 Millionen US-Haushalten gesehen.(APA/dpa/Reuters/AFP)