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Foto: APA/ Roland Weihrauch
Die Regenbogenparade verzauberte am Samstagnachmittag in Wien mit farbenfrohen Getummel am Ring. Der Veranstalter, die Homosexuelleninitiative (Hosi) Wien, sprach von "weitaus mehr als 200.000 Menschen".

Man habe bei der Aufstellung die vereinbarte Länge des Zuges überschritten und musste deshalb "zusammenrücken".

Die bunte Menge zog ab 15.00 Uhr vom Stadtpark gegen die Fahrtrichtung über den Ring zur Abschlussveranstaltung ins Museumsquartier, wo die Abschlussveranstaltung mit vielen Glitzerstars stattfindet.

Geretteter Umzug

Doch dieses Jahr wäre Wien fast ohne lebensfroher Umzüge leicht bekleideter Menschen da gestanden: Nachdem die Veranstalter der Love Parade bereits Konkurs angemeldet haben, kam auch die Regenbogenparade ins Trudeln. Nur zwei Monate vor ihrer Abhaltung übernahm die Homosexuellen-Initiative Hosi in einer Notsitzung die Organisation vom Verein CSD Wien, der in finanziellen Schwierigkeiten steckt.

Sparvariante

Beim Programm mussten die Organisatoren auf die finanzielle Lage freilich Rücksicht nehmen. Trotz dieser "Sparvariante", die für die Besucher allerdings kaum spürbar sein wird, erwarten die Veranstalter - nicht zuletzt wegen des Ausfalls der Love Parade - einen enormen Andrang.

Protest gegen Anti-Diskriminierungsrichtlinien

Neben dem "Fun-Faktor" wollen die Schwulenorganisationen wieder für ihre Anliegen werben. Dieses Jahr richtet sich der Protest dagegen, dass in Österreich die Anti-Diskriminierungsrichtlinien der EU nur "minimalst und verzögert" umgesetzt werden sollen.

"Die Bundesregierung plant kein umfassendes Antidiskriminierungsgesetz", kritisierte die Hosi. Die Richtlinien - so Hosi-Wien-Generalsekretär Kurt Krickler - müssten "bis Ende Dezember in österreichisches Recht umgesetzt werden". Doch die Bundesregierung plane nur eine "Minimalumsetzung": "Die Gleichbehandlungsanwaltschaft soll adaptiert werden." (APA/DER STANDARD Printausgabe)