Belgrad - Einige tausend Arbeiter aus ganz Serbien haben
am Mittwoch in Belgrad gegen Arbeitslosigkeit und "wilde"
Privatisierung der Staatsbetriebe demonstriert. Zur Kundgebung unter
dem Motto "Für die Rettung der Arbeiterschaft und der Wirtschaft
Serbiens" hatte der Bund der Unabhängigen Gewerkschaften (SSSS)
aufgerufen.
"Wir wollen Arbeit, Brot und Gewerkschaftsrechte", sagte Miljenko
Smiljanic, SSSS-Vorsitzender, vor den etwa 5.000 Versammelten. Er
kündigte weitere Arbeitskämpfe an und erinnerte, dass zur Zeit in
Serbien zahlreiche Staatsbetriebe, darunter die Stromwirtschaft und
mehrere Hochschulen, bestreikt werden.
Aufforderung zum sozialen Dialog
Mehr als 250.000 Arbeiter in Staatssektor haben, nach seinen
Abgaben, seit Monaten kein Gehalt erhalten, obwohl deren Betriebe
funktionieren. Andere Redner verlangten von den Regierung einen
sozialen Dialog mit der Arbeiterschaft, deren Durchschnittsgehälter
umgerechnet knapp 150 Euro betragen.
Der SSSS verlangt ein geregeltes Konzept in der Wirtschaft und ein
Ende des "Ausverkaufs" von Staatsfirmen an dubiose Geschäftsleute.
Der SSSS war während der Herrschaft von Slobodan Milosevic mit seinem
Regime eng verbunden, und die Proteste werden von den
nationalistischen Parteien in der Opposition unterstützt. (APA/dpa)