Die Wurzeralm liegt zwischen Roter Wand, Stubwieswipfel und Warscheneck auf 1.400 Meter Seehöhe.

Foto: Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG

Gesamtgehzeit 5 Stunden, Höhendifferenz 800 m. Die Dümlerhütte ist bis Ende Oktober durchgehend bewirtschaftet. Standseilbahn bis 7. Oktober in Betrieb. ÖK25V Blatt 4207-Ost (Windischgarsten), Maßstab 1:25.000. Eine etwas anstrengende Runde auf der Wurzeralm mit Abstecher zum Stubwieswipfel.

Foto: Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG

Info: Wurzeralm

Grafik: DER STANDARD

Von der Wurzeralm nimmt sich der Stubwieswipfel mit seiner fast senkrechten, hohen Südwand als ziemlich schwierig aus. Doch der Eindruck täuscht. Über die Westflanke lässt sich der spektakuläre Spitz relativ leicht, vor allem aber ungefährlich ersteigen. Der Lohn der Mühen ist eine fantastische Rundsicht und ein beeindruckender Blick auf die Wände des mächtigen Warscheneck-Stocks. Und zu Füßen liegt das geheimnisvolle Hochtal der Höll, in dem man in den 1950er-Jahren unzählige Felsritzungen entdeckt hat, deren Herkunft und Bedeutung bis heute unbekannt ist.

Der kurze und recht leichte Abstecher vom Sattel zum höchsten Punkt der Roten Wand zahlt sich aus. Dort genießt man einen herrlichen Überblick über die Wurzer-alm, wo ein ausgedehntes Hochmoor unter Naturschutz steht. Ein weiterer Höhepunkt der Tour ist der überaus romantische Brunnsteiner See, der den Oberlauf des stark mäandrierenden Teichlbaches speist. Am Rande der Wur-zeralm stürzt er in einem - dem Geräusch nach zu urteilen - hohen Wasserfall in ein Höhlensystem hinab und kommt erst weit davon entfernt wieder an die Erdoberfläche. An diesem Ponor kommt man bald vorbei.

Die Runde führt durch eine imposante hochalpine Landschaft und verlangt eine einigermaßen gute Kondition, obwohl einem die Standseilbahn den Aufstieg aus dem Tal abnimmt. Die Anstiege zum Hals und zum Sattel unter der Roten Wand weisen eine starke Neigung auf. Steil ist auch der Abstieg zum Brunnsteiner See. Nach Regenfällen können die steinigen Pfade rutschig sein. Die herrliche Landschaft, die bizarren Felswände am südlichen Rand des Toten Gebirges und die vielfältige Pflanzenwelt wiegen diese Schwierigkeiten allerdings wieder auf - zumal man nirgendwo ausgesetzte Stellen zu passieren hat.

Nur das Wetter muss passen, denn die gesamte Runde verläuft in einer Höhe zwischen 1300 und fast 1900 Meter Seehöhe. Die Ausrüstung sollte diesem Umstand tunlichst entsprechen. Die Orientierung ist gut: Markierung und Beschilderung der Route lassen keinen Wunsch offen.

Die Route: Von der Bergstation der Standseilbahn geht es zum Linzerhaus und auf der roten Markierung am Rande der ausgedehnten Freifläche zur Filzmoosalm. Hier beginnt eine längere Steigung, danach zweigt man nach rechts zum Stubwieswipfel ab. Gehzeit ca. 1½ Stunden. Zurück zur roten Markierung, auf dieser weiter über den Hals bis zur Dümlerhütte. Gehzeit ab Stubwieswipfel eine Stunde.

Auch der übrige Weg ist rot markiert. In zirka einer Stunde steigt man kurz vor der Roten Wand steil in den Sattel auf, um dann - nicht weniger steil - runter zum Brunnsteiner See zu gelangen. Von hier führt ein gemütlicher Weg zurück zum Ausgangspunkt. Gehzeit ab Rote-Wand-Sattel rund 1½ Stunden. (Bernd Orfer, Album, DER STANDARD, 7.7.2012)