Ein sogenannter Supertrawler vor der Küste von Mauretanien. Die UNO warnt in einem aktuellen Bericht vor den Folgen der Überfischung für Natur und Menschen.

Foto: Pierre Gleizes / Greenpeace

Rom - Die Überfischung der Weltmeere ist auf lange Sicht nicht nur ein Drama für die Artenvielfalt, sie bedroht auch die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. Die Vereinten Nationen haben daher neuerlich zu einer nachhaltigeren Fischereipolitik aufgerufen. Die Regierungen sollten dafür nach Ansicht der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) alle Anstrengungen unternehmen. Immer noch seien nahezu 30 Prozent der weltweiten Bestände überfischt und 57 Prozent an der Grenze maximaler Ausbeutung, stellt die FAO in ihrem in dieser Woche veröffentlichen Jahresbericht zur Fischerei fest.

Ungenügende Steuerung des weltweiten Fischfangs, Schwächen im Management dieser Nahrungsindustrie und Streit über die Nutzung der Fisch-Ressourcen gehörten zu den Problemen der Branche. Dabei habe dieser wichtige Nahrungsmittelsektor mit 128 Millionen Tonnen Fisch einen Jahresrekord produziert und bringe etwa 55 Millionen Menschen Einkommen, unterstreicht die FAO in Rom. "Überfischung hat aber nicht nur negative ökologische Folgen, sie verringert auch die Produktion, was auch negative soziale und wirtschaftliche Auswirkungen hat."

Leichte Verbesserung

Wirksames Fisch-Management müsse also eingesetzt werden, damit sich die überfischten Bestände erholen könnten, verlangt Arni M. Mathiesen, Chef der FAO-Abteilung für Fischerei und Fischzucht. Auch wenn sich die Lage bei den völlig überfischten Beständen in den vergangenen beiden Jahren leicht gebessert habe, seien nur 13 Prozent der Weltbestände nicht voll ausgebeutet. Die FAO betont deshalb, wie dringend notwendig es sei, mit internationalen Plänen und technischen Hilfestellungen eine verantwortungsbewusstere Fischerei anzustreben. (APA/red, derstandard.at, 10.7.2012)