Bild nicht mehr verfügbar.

Die Ägyptische Tigermücke (Aedes aegypti) ist in Brasilien für die Verbreitung des Dengue-Fiebers verantwortlich. Nun will die Regierung der Krankheit mit genmanipulierten Mücken beikommen.

Foto: State Dept. of Health/AP/dapd

Brasília - Brasilien setzt im Kampf gegen das Dengue-Fieber auf eine neue Waffe: Das Land will im großen Stil genmanipulierte Mücken züchten. Nach einem am Montag von Gesundheitsministerium vorgestellten Plan sollen die mit einem für die Nachkommen fatalen Gen ausgestatteten männliche Ägyptische Tigermücken (Aedes aegypti) freigesetzt werden. Paaren sich die Mücken mit wild lebenden Weibchen, dann sollte der resultierende Nachwuchs nach kurzer Zeit sterben. Mit dieser Methode könne die Population der Überträger des Dengue-Fiebers verringert werden.

Freilandtests erfolgreich

Dem Ministerium zufolge wurde die Methode bereits in zwei mückenverseuchten Dörfern getestet. Dort sei die Mückenpopulation binnen sechs Monaten um 90 Prozent zurückgegangen. Eine am Samstag eröffnete Fabrik im Staat Bahía im Nordosten des Landes soll künftig pro Woche vier Millionen der transgenen Insekten produzieren.

Das durch die Stechmücken übertragene Dengue-Virus führt zu hohem Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen. In schweren Fällen kann ein hämorrhagisches Fieber mit Blutungen auftreten, die Krankheit kann zum Tode führen. Allein im ersten Halbjahr dieses Jahres erkrankten in Brasilien eine halbe Million Menschen an Dengue-Fieber.