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Die Freigabe der Fahrplandaten wird so schnell nicht erfolgen.

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Eduard Winter antwortet auf die Open-Data-Thematik

Screenshot: derStandard.at

Bei der Einführung der Navigationsdaten von Google Maps in Österreich haben im Jahr 2010 die Wiener Linien dem WebStandard gegenüber angekündigt, an einer Lösung zu arbeiten, um Fahrplandaten für Googles Navigationsdienst zur Verfügung zu stellen. Eine Funktionalität in Google Maps könne man zwar nicht garantieren, denn man müsse auch mit dem Verkehrsverbund Ost-Region zusammenarbeiten. An einer Lösung werde jedoch gearbeitet.

Open-Data-Antrag abgelehnt

Im September 2010 forderten die Grünen mit einer Initiative die Wiener Linien auf, die Fahrplandaten im Rahmen einer Open-Data-Initiative zu veröffentlichen. Der damalige Landtagsabgeordnete und heutige Bundesrat Marco Schreuder bezeichnete die "Blockade-Politik" der Wiener Linien als "kundInnenfeindlich". "Öffentlich finanzierte Daten sollen auch öffentlich verwertbar sein", so Schreuder. Der Antrag der Grünen auf Open Data für die Fahrplandaten wurde von SPÖ, ÖVP und FPÖ abgelehnt.

Gespräche mit Google

Etwa ein Jahr später, 2011, fragte der WebStandard erneut bei den Wiener Linien nach. Die Integration von Fahrplan- bzw. Echtzeitdaten in andere Systeme sei rechtlich und technisch nicht ganz trivial, erklärte damals der Pressesprecher der Wiener Linien, Answer Lang. Gespräche mit Google seien allerdings am Laufen.

Kriminelle Energie befürchtet

Der WebStandard fragte nun am Donnerstag im Chat bei diepresse.com den Wiener-Linien-Aufsichtsratvorsitzenden Eduard Winter, warum sich die Wiener Linien immer noch dagegen sträuben, die Daten freizugeben, wo das System doch in anderen Städten einwandfrei funktioniere. Neben den Gesprächen mit Google und der Argumentation mit rechtlichen und technischen Komplikationen geben die Wiener Linien nun die Sicherheit als neuen Aspekt an. Winters Antwort: "Wir wollen vermeiden, dass unsere Echtzeitdaten ungefiltert abrufbar werden, da es dann durchaus möglich sein kann, sich auf unserem Server einzuloggen. Da haben wir die Befürchtung, dass hier möglicherweise kriminelle Energie frei werden könnte - zum Schaden unserer Fahrgäste." (iw, derStandard.at, 12.7.2012)