London - Der britische Premierminister Tony Blair hält auch angesichts wachsender Kritik aus den Reihen der eigenen Labour-Party an seiner Irak-Politik fest. Ziel müsse ein stabiler und blühender Irak sein, sagte Blair am Mittwoch im britischen Unterhaus. Im Irak konzentrierten sich die britischen Streitkräfte auf die Suche nach den Angreifern, die am Vortag sechs Soldaten getötet hatten. Ein Ultimatum an die irakischen Behörden zur Auslieferung der Täter wurde aber dementiert.

Blair stufte die Sicherheitslage in Irak als sehr ernst ein. Gegenwärtig versuchten sich "Elemente der früheren Baath-Partei" neu zu organisieren. Sie seien eine große Gefahr für die britischen und besonders die amerikanischen Truppen, erklärte der Premierminister. Angesichts der schwierigen Sicherheitslage müsse alles getan werden, um den Irak zu stabilisieren. Stabilität im Irak sei der sicherste Weg, um auch dem Rest der Welt Stabilität zu geben.

Fragen

Im Parlament sah er sich aber auch bohrenden Fragen ausgesetzt. So forderte der Labour-Abgeordnete Jon Owen Jones, Großbritannien brauche dringend eine Ausstiegsstrategie aus dem Irak. Blair verwies darauf, dass die Zahl der Soldaten schon von 45.000 zu Kriegszeiten auf 15.500 verringert worden sei.

Wann diese Irak verlassen könnten, könne er aber nicht sagen. Jede Ausstiegsstrategie müsse sicherstellen, dass Großbritannien sein Versprechen einhalte, ein stabiles und blühendes Land wieder aufzubauen, erklärte Blair. Wenn dies nicht geschehe, werde der Irak wieder zu einer Gefahr für die Region und auch die übrige Welt.

Ein Ultimatum an irakische Behörden nach dem Tod von sechs britischen Soldaten am Dienstag wurde hingegen dementiert. Zuvor war von einem möglichen 48-stündigen Ultimatum zur Auslieferung der Täter die Rede. (APA/AP)