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Hissene Habre im Jahr 2005

Foto: Reuters/Mbaye

Den Haag - Der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag macht Druck auf den Senegal: Der westafrikanische Staat solle umgehend den dort im Exil lebenden Ex-Diktator des Tschad, Hissene Habre (70), entweder ausliefern oder ihm selbst den Prozess machen - dies entschied das Gericht am Freitag. Habre nicht den Prozess zu machen, verstoße gegen die UN-Konvention gegen Folter. Laut dieser müssen Folter und ähnliche Verbrechen verfolgt werden.

Belgien hatte im Februar 2009 beim IGH in Den Haag Klage gegen den Senegal eingereicht. Das Gericht solle den Senegal auffordern, den dort lebenden afrikanischen Ex-Diktator auszuliefern oder ihm selbst den Prozess zu machen. Wohin Habre auszuliefern ist, gaben die Richter nicht vor.

Habre lebt seit 1990 im Senegal im Exil. Er ist nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mutmaßlich für 40.000 politische Morde und für systematische Folterung während seiner Amtszeit im Tschad in den 80er Jahren verantwortlich. Ein Prozess gegen Habre im Senegal wurde immer wieder hinausgezögert. (APA, 20.7.2012)