Dubai - Der Iran wird ein dreifach abgestuftes Wechselkurssystem für den Import unterschiedlicher Produkte einführen. Das berichteten die staatlichen Medien am Samstag. Beobachter sehen dies als Zeichen dafür, dass die Devisenbestände der iranischen Regierung durch die Sanktionen des Westens immer knapper werden.

Die Landeswährung Rial hat im letzten Jahr fast die Hälfte ihres Werts verloren, nach dem dem der Westen schärfere Sanktionen gegen den Iran wegen seines umstrittenen Atomprogramms verhängt hat. Die Ölverkäufe, die Haupt-Deviseneinnahmequelle des Landes, sind in diesem Jahr spürbar zurückgegangen. Auch die Rückholung von durch den Ölexport eingenommenen Geldern aus dem Ausland ist wegen der gegen die Zentralbank verhängten Sanktionen schwieriger geworden.

Dollar-Schwarzmarkt

Die Regierung hat für einen Dollar einen Wechselkurs von 12.260 Rial festgesetzt. Es steht allerdings nur eine begrenzte Menge an diesen billigeren Dollars zur Verfügung. Auf dem Schwarzmarkt, auf dem sich die meisten Iraner mit der US-Währung versorgen, wird der Dollar mit rund 19.000 Rial gehandelt.

Nun will die Regierung Dollar für den Import von Grundgütern zum offiziellen Wechselkurs bereitstellen, für "Kapital und Zwischenprodukte" soll ein Kurs von 15.000 Rial gelten. "Luxusgüter" wie "Autos und Puppen" sollen nur mit auf dem freien Markt gekauften Dollars erworben werden können. Damit ist ein drastischer Preisanstieg für diese Produkte innerhalb des Iran zu erwarten. (APA/Reuters, 21.7.2012)