Historisches frivoles Posieren nicht ohne Camp-Beigeschmack: Die 'Pfeife' aus 'Wien lacht wieder', einer Revue von Karl Farkas und Fritz Grünbaum

Foto: Theatermuseum

Wien - Vom 26. Juni bis 31. August zeigt das im Österreichischen Theatermuseum unter dem Titel "Von der Pose zum Ausdruck" einen Querschnitt zu "Theaterfotografie 1900 - 1930". Zurückgegriffen wird auf eigene Original-Bestände, die mit 700.000 Fotos als die reichhaltigsten Europas gelten.

"Die Theaterfotografie führte ein Schattendasein im Kunst-Fotografie-Boom der letzten Jahre", sagte Kuratorin Barbara Lesak bei der Pressekonferenz am Mittwoch: "Daran sind vor allem die Theaterhistoriker schuld, die Bühnenfotografie als sekundäres Medium betrachten statt als ästhetisch eigenständiges".

Hintergrund der zeitlichen Eingrenzung: "Um 1900 waren alle Theater elektrifiziert. Die Schauspieler mussten nicht mehr ins Atelier zum Fotografen gehen, sondern dieser kam ins Theater. Eigentlich kann man erst dann von Bühnenfotografie reden. Die ersten drei Jahrzehnte waren eine der revolutionärsten Epochen im Theatergeschehen".

Die Schau konzentriert sich auf elf Themenblöcke, darunter "Heroisches Bildungstheater", "Der Wiener Ton", "Hinter den Kulissen" und "Der Blick zur Konkurrenz". Auf frühen Rollenporträts kann man spätere Stars wie Marlene Dietrich, Lilian Harvey, Hans Moser oder Peter Lorre entdecken. Die bekanntesten Fotografen ihrer Zeit sind mit Arbeiten vertreten, darunter Adolf Bernhard, Arthur Benda, Franz Xaver Setzer und Trude Fleischmann. (APA)