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Fotographische Wiedergabe vermittelt wenig: Eine von Sandbecks "Skulpturen, die kein Inneres haben"

Foto: Archiv
New York - "Die erste Skulptur, die ich mit einem Stück Faden und einem kleinen Draht machte, war der Umriss einer rechteckigen Fläche, die auf dem Boden lag. Es war ein zufälliger Akt, aber dies schien mir eine Menge Möglichkeiten zu eröffnen", erinnert sich Fred Sandback an seine erste Arbeit aus 1966 - frustriert vom Michelangelo-Skaven-Nachzeichnen.

Der in Yale ausgebildete, 1943 in New York geborene damalige Philosophie- und Bildhauereistudent mit der Nähe zum hippen Minimalismus blieb zeitlebens bei diesen Leisten bzw. Acrylfäden. Diese, umgedeutet als lineares Element, spannte Sandback - naturgemäß je nach vorgefundenen Ausstellungsorten - in die Räume.

Dieses poetische und durchaus auch witzige Vexierspiel zwischen Faktum und Illusion sowie Körper und Leere interessierte und faszinierte den weit über die USA bekannten und gesammelten Künstler. Er konnte mit geringen Mitteln, verschiedenfärbigen Fäden plastische Greifbarkeit hervorrufen. Ein diskretes Werk, das mit dem Tode des Künstlers diese Woche zu Ende ging. (dok/DER STANDARD, Printausgabe, 27.6.2003)