Wien - Lange Flugreisen oder lange Autofahrten in eingeengten Raum erhöhen das Risiko für Thromboseerkrankungen. "Die Höhensituation bei Langstreckenflügen führt zu einer Ausdehnung der Venen und eines langsameren Blutflusses. Damit steigt die Gefahr, dass es zu Blutgerinnseln kommt". Viele Menschen unterschätzen die Gefahr einer Reisethrombose.
Eine kranke Vene
"Die Voraussetzung für das Eintreten einer Thrombose ist eine kranke Vene", sagte Prim. Dr. Helmut Schürer-Waldheim von der Gefäßchirurgie der Universitätsklinik am AKH in Wien. Mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung leide an einer venenverändernden Erkrankung, die meisten jedoch ohne es zu wissen.
Oberflächliche veränderungen
Das reicht von den bekannten Besenreisern, oberflächlichen Venengeflechten bis hin zu Krampfadern", so der Mediziner. Diese Erscheinungen im oberflächlichen Venensystem können eine Veränderung im tieferen bewirken. Die mögliche Konsequenz: Thrombose oder aber auch eine gefährliche Lungenembolie.
Niedriges, mittleres oder hohes Risiko
Die Experten unterscheiden die Gefahr einer Thromboseerkrankung anhand von drei Gruppen: niedriges, mittleres oder hohes Risiko. "Jeder Erwachsene, der mehrere Stunden am Tag in einer Sitzposition ist, ist bereits gefährdet", sagte Schürer-Waldheim. Reisende, die über 60 Jahre alt sind, zählen zur zweiten - mittleren - Risikogruppe. Einem besonders hohen Risiko sind Menschen ausgesetzt, die bereits eine Erkrankung der Venen durchgemacht haben, sowie Personen die an Krebs leiden.
Was tun bei langen Reisen
Venenfunktionsmessung
Übergewichtige Personen, starke Raucher, Menschen mit Herzschwäche, aber auch Frauen und Männer die Hormonpräparate zu sich nehmen - wie etwa die Anti-Baby-Pille - sind eher gefährdet an einer Thrombose zu erkranken. Die Experten empfahlen zur Vorsorge Ultraschall - und Röntgenuntersuchungen, sowie Venenfunktionsmessungen. (APA)