Wien - Millionen Menschen sterben weltweit jährlich an Krebs, weil die notwendigen Einrichtungen für eine Strahlentherapie fehlen. Das gilt besonders für die Entwicklungsländer. "Da gibt es eine stille Krise in der Krebsbehandlung in den Entwicklungsländern, die sich mit jedem Jahr verstärkt. Zumindest fünfzig bis sechzig Prozent der Krebsopfer können von einer Radiotherapie profitierten, die bösartige Tumoren zerstört. Doch diese Länder haben weder genug Geräte noch dafür ausgebildete Ärzte und anderes Personal", erklärte IAEO-Generaldirektor Mohamed ElBaradei am Donnerstag in einer Aussendung.

Fehlende Strahlentherapiegeräte

In den Entwicklungsländern leben 85 Prozent der Weltbevölkerung. Aber mit 2.200 Strahlentherapie-Geräten entfällt nur ein Drittel dieser Einrichtungen auf diese Staaten. In den Industriestaaten gibt es hingegen 4.500 "Strahlen-Maschinen".

15 afrikanische Staaten beispielsweise besitzen nicht eine einzige derartige Behandlungseinheit. In Äthiopien mit rund sechzig Millionen Einwohnern gibt es nur eine. In den westlichen Industriestaaten entfällt auf 250.000 Einwohner eine solche Einrichtung. Bei der IAEO wurde errechnet, dass man in den kommenden zehn Jahren rund 2,16 Mrd. Euro für die Etablierung einer einigermaßen adäquaten Versorgung in den Entwicklungsländern benötigen würde.

Zahl der Krebstoten erhöht sich drastisch

Laut Weltgesundheitsorganisation WHO dürfte sich die Zahl der Krebstoten von derzeit sechs Millionen pro Jahr auf zehn Millionen im Jahr 2020 erhöhen. Zwei Drittel dieser Todesfälle ereignen sich in den Staaten der Dritten und Vierten Welt. (APA)