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Foto: apa/epa/Sean Dempsey
Wien - Eine weiterhin steigende Tendenz gibt es bei der Zahl der Tierversuche in Österreich. Im Vorjahr wurden 192.062 Tiere verbraucht, das sind um 6,7 Prozent mehr als 2001 (180.0129), wie aus der am Donnerstag in der "Wiener Zeitung" veröffentlichten "Tierversuchsstatistik 2002" hervorgeht. In den neunziger Jahren ist die Zahl der Tierversuche stark gesunken, seit 1999 steigt sie aber wieder kontinuierlich.

Gros der Tiere für "Forschung und Entwicklung"

Das Gros der Tiere wird für "Forschung und Entwicklung für Produkte und Geräte der Human-, Zahn- und Veterinärmedizin" (72.854 Tiere) und für "Herstellung und Qualitätskontrolle von Produkten und Geräten der Human und Zahnmedizin" (72.394) verwendet. Für "biologische Untersuchungen im Bereich der Grundlagenforschung" gab es 29.207 Tierversuche, für "toxikologische und sonstige Unbedenklichkeitsprüfungen" 8.758.

Von den insgesamt 192.062 Tierversuchen wurden 153.034 mit Mäusen durchgeführt. Es folgen Kaninchen (15.560), Ratten (13.175) und Meerschweinchen (7.566). Weiters wurden 536 landwirtschaftliche Nutztiere wie Schweine, Schafe und Rinder, 280 Katzen und 108 Hunde für Versuche verwendet. Wie in den Vorjahren kamen auch 2002 wieder keine Menschenaffen zum Einsatz.

Tierversuchszahlen gestiegen

1991 gab es erstmals eine statistische Erfassung der Tierversuche in Österreich, damals wurden 482.166 Tiere "verbraucht" - so der Fachjargon. In den neunziger Jahren gab es dann einen deutlichen Rückgang bis zu Stand von 129.644 im Jahr 1999. Seither steigen die Zahlen wieder leicht an, bleiben aber weit unter dem Stand von Anfang der neunziger Jahre.

Dass in den vergangenen Jahren die Tierversuchs-Zahlen - vorwiegend bei Mäusen und Ratten - angestiegen sind, führt das Bildungsministerium auf verstärkte Aktivitäten in der biomedizinischen Forschung in Österreich zurück. Insbesondere in Wien würden biomedizinisch und biowissenschaftliche sowie pharmazeutisch forschende Unternehmen mehr Anstrengungen unternehmen um etwa Krankheiten effektiver bekämpfen zu können, so eine Aussendung der Bildungsministeriums.

Neuer Standard bei Pharma-Entwicklung

Weitere Gründe für den Anstieg seien etwa die Erhöhung der Probenzahl bei Qualitätskontrollen sowie die Etablierung eines neuen Standards in der Pharma-Entwicklung und neuer Forschungsprojekte. Trotz der Entwicklung von Ersatzmethoden seien Tierversuche "im Interesse der Gesundheit und Sicherheit von Mensch und Tier" unerlässlich. (APA)