Damaskus/Wien - Nicht nur in der syrischen Hauptstadt Damaskus, sondern auch auf den Golan-Höhen droht die Gewalt zu eskalieren. In der Nähe einer "Position", eines Stützpunktes, der österreichischen Soldaten, die mit rund 370 Mann im Rahmen einer UNO-Mission auf dem Golan vertreten sind, kam es am Sonntag zu zwei Einschlägen von "vermutlich Granaten", wie der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Michael Bauer, der APA mitteilte. Verletzte gab es bei dem Zwischenfall keine.

Der Anschlag ereignete sich in etwa hundert Meter Entfernung vom Aufenthaltsort der Soldaten. Die 13 Beteiligten hatten sich rechtzeitig in den Bunker, der bei jedem der Überwachungspunkte an der israelisch-syrischen Grenze existiert, begeben. Zudem hätten sie Splitterschutzwesten und Helme getragen - eine Sicherheitsvorkehrung, die man bereits zu Beginn der Proteste gegen den syrischen Machthaber Bashar al-Assad im März des Vorjahres getroffen habe. Andere Maßnahmen zur Verstärkung der Sicherheit seien vorerst nicht vorgesehen, so Bauer.

Nach ersten Erkenntnissen, die sich laut Verteidigungsministerium jedoch noch nicht bestätigt haben, handelte es sich bei dem Zwischenfall um ein "Missverständnis" und somit keinen gezielten Anschlag auf Soldaten der UNDOF-Mission (United Nations Desengagement Observer Force), die seit 1974 in der Grenzregion stationiert ist. Ob die Granaten von Rebellen oder Truppen des Assad-Regimes stammten war vorerst nicht klar. (APA, 22.7.2012)