Genf - Eine genetische Studie von Genfer Forschern stützt die derzeitige Strategie, Zentren für Stammzellen-Spenden geografisch möglichst breit zu streuen. Spender in verschiedenen Zentren weisen nämlich eine größere genetische Vielfalt im sogenannten Haupt-Gewebeverträglichkeits-Komplex (HLA) auf als jene im gleichen Zentrum.

Dabei handelt es sich um eine Gengruppe beim Menschen, dank der der Körper zwischen eigenem und fremdem Gewebe unterscheiden kann. Dies dient der Abwehr von Krankheitskeimen, führt aber auch zu Abstoßungsreaktionen gegen transplantierte Fremdorgane oder -zellen. "Dank der Strategie, Spender regional zu rekrutieren, steht eine größere Bandbreite von genetischen Profilen zur Verfügung", sagt Stephane Buhler vom Departement für Genetik und Evolution der Universität Genf. "Dies vergrößert die Chancen, für einen Leukämie-Patienten einen passenden Spender zu finden."

Das HLA-System ist außerdem auch für genetische Anthropologen nützlich, denn seine Variabilität kann Informationen über die Besiedlung einer Region oder eines Kontinents liefern. Die Forscher fanden bei ihrer Untersuchung starke Hinweise auf den - nicht wirklich überraschenden - Umstand, dass die Alpen eine Barriere für den genetischen Austausch unserer Vorfahren dargestellt haben. (APA/red, derStandard.at, 27. 7. 2012)