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Washington D.C. weist die höchste HIV-Rate in den USA auf. In der Größenordnung ist sie mit Teilen Afrikas vergleichbar.

Die US-Hauptstadt Washington D.C. - derzeit Gastgeber der Welt-Aids-Konferenz - hat laut einer Studie der städtischen Gesundheitsbehörden selbst mit hohen Infektionsraten zu kämpfen. Demnach sind 3,2 Prozent der in Washington D.C. lebenden Menschen HIV positiv; unter afroamerikanischen Männern liegt der entsprechende Anteil sogar bei rund sechs Prozent. Damit habe die amerikanische Metropole nicht nur die höchste HIV-Rate in den Vereinigten Staaten, sondern übertreffe sogar jene von Gambia, der Demokratischen Republik Kongo und dem Senegal.

Ungeschützer Sex als größtes Problem

Die Hauptübertragungsart sei ungeschützter sexueller Kontakt zwischen Männern, wobei besonders homo- und bisexuelle Afroamerikaner ein überproportional hohes Infektionsrisiko aufweisen, wie eine Studie unter der Leitung des Wissenschaftlers Carlos del Rio von Emory Universität in Atlanta zeigte. An diesem zwischen 2009 und 2011 durchgeführten Forschungsprojekt nahmen insgesamt 1.553 homosexuelle und bisexuelle Männer aus Atlanta, Boston, New York, Los Angeles, San Francisco und Washington teil.

Sämtliche Studienteilnehmer wurden zunächst auf HIV getestet. Nach einem Jahr wurden erneut Tests durchgeführt. Es zeigte sich, dass die Ansteckungsrate in der Gruppe der Afroamerikaner um etwa 50 Prozent höher lag als bei den weißen Männern. In der Gruppe der unter 30-Jährigen lag der Anteil der HIV-Infizierten sogar bei 5,9 Prozent, was im Vergleich zu den weißen Studienteilnehmern eine dreifach höhere Inzidenzrate bedeutete. (red, derStandard.at, 26.7.2012)