Experten des Verkehrsministeriums stehen der Idee "Nummerntafeln für Fahrräder" skeptisch gegenüber. "Es gibt international kein erfolgreiches Beispiel dafür. Die Schweiz hat es kurz versucht und das Projekt schließlich wieder ad acta gelegt. Wir glauben nicht, dass Nummerntafeln zu mehr Rücksichtnahme führen", sagte Marianne Lackner, Sprecherin von Verkehrsministerin Doris Bures, am Freitag.

Vorschlag gab es schon

Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl hatte angeregt, über Fahrradkennzeichen nachzudenken - der Vorschlag ist nicht neu: In den vergangenen Jahren gab es immer wieder politische Forderungen in diese Richtung. Radfahren würde mit Nummerntafeln zu einem großen bürokratischen Aufwand werden und Menschen womöglich vom Umstieg auf das Rad abhalten. Offen sei auch die Frage, was das dann für Freizeitradler bedeute, so Experten.

Unterausschuss soll beraten

Trotz aller Bedenken wird die Verkehrsministerin noch einmal den ständigen Unterausschuss Radverkehr des Verkehrssicherheitsbeirates des BMVIT damit betrauen. Die Experten kommen im Herbst wieder zusammen und sollen sich noch einmal mit dem Thema befassen.

Auf jeden Fall müsste man die Kennzeichenpflicht in der Straßenverkehrsordnung (StVO) verankern. Wie genau die legistische Umsetzung auszusehen hätte, wäre ebenfalls eine Sache für den Unterausschuss Radverkehr, sagte Marianne Lackner. (APA, 27.7.2012)