Berlin - Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will Hedgefonds an die Leine legen. Sie sollen ihre Anteile nicht mehr an Privatanleger verkaufen dürfen. "Aus Anlegerschutzgründen dürfen Anteile oder Aktien an Hedgefonds zukünftig ausschließlich von professionellen Anlegern gehalten werden", heißt es in einem Gesetzesentwurf in seinem Ministerium.

Hedgefonds versprechen Anlegern oft überdurchschnittliche Renditen und gehen ein hohes Risiko ein, um diese auch zu erzielen. Nach Ansicht vieler Experten waren sie Mitauslöser der Finanzkrise. Doch gänzlich aussperren will Schäuble Privatanleger auch nicht. Sie sollen weiterhin in sogenannte Dach-Hedgefonds investieren können. Diese verteilen das Risiko auf diverse Hedgefonds und gelten als nicht so riskant.

Der Gesetzesentwurf sieht auch vor, dass Hedgefonds nicht die Kontrolle über ein börsennotiertes Unternehmen erwerben dürfen. Beim Bundesverband Alternative Investments (BAI) kommen Schäubles Pläne nicht gut an, man spricht von einer Entmündigung des kundigen Anlegers.

Außerdem plant Schäuble, die Auflage neuer offener Immobilienfonds zu verbieten. Neu auf den Markt können nur noch geschlossene Immobilienfonds kommen. Viele offene Fonds waren während der Finanzkrise ins Trudeln geraten, weil zu viele Kunden ihre Geld rausziehen wollten. Einige Fonds mussten geschlossen werden. (bau, DER STANDARD, 28./29.7.2012)