Das soll eines der ersten Durango-Dev-Kits sein.

Foto: DaE
Foto: DaE

Visual Studio als Entwicklungsumgebung

Foto: DaE

Anfang des Jahres wurden erstmals Gerüchte rund um die nächste Microsoft-Spielkonsole bekräftigt, als der Konzern zum geheimen Entwicklertreffen nach London lud. Die geladenen Partnerstudios erhielten dort nähere Einblicke in die Spezifikationen und Möglichkeiten des Xbox 360-Nachfolgers mit dem Codenamen "Durango". Nun hat ein User namens DaE über ein Online-Forum eine frühe Version eines Durango Developer Kits für 10.000 US-Dollar zum Verkauf angeboten. Und obgleich der Fund zunächst mit reichlich Skepsis gesehen wurde, soll es sich laut eingeweihten Kreisen tatsächlich um ein Original handeln, berichtet Eurogamer.

Abweichungen

Dem mysteriösen Bieter zufolge basiert der Entwickler-PC auf einem Intel-Prozessor und einer Nvidia-Grafikkarte. DaE zufolge sei das Mainbord mit 8 GB Arbeitsspeicher ausgestattet, andere Quellen sprechen wiederum von 12 GB. Das ist deshalb von Interesse, da Dev-Kits zumeist mit der doppelten RAM-Größe bestückt sind, wie die Konsole selbst, um ausreichend Puffer für Entwicklungsprogramme zu garantieren.

Dass die genannten Komponenten die finale Hardware der "Xbox 720" widerspiegelt, wird jedoch angezweifelt. Zum einen berichteten Insider im Jänner, dass Microsoft auf ein System mit DirectX 11-AMD-Grafikprozessor setzen werde - so wie bei der Xbox 360. Und zum anderen dienen frühe Konsolen-Workstations vor allem als Richtwert für Entwickler, die zeitig vor dem Start der nächsten Konsolengeneration mit der Arbeit an neuen Videospielen beginnen müssen. Interessant dabei ist, dass ein Intel-Prozessor zum Einsatz kommt. Dies würde einen Wechsel von IBMs PowerPC-Plattform auf die x86-Architektur bedeuten. Dadurch würde Microsoft die Abwärtskompatibilität zu Xbox 360-Software erheblich erschweren. Wie die Spezifikationen letztendlich aussehen werden, dürfte daher noch länger unklar bleiben. Angeblich sein ein "nur" sechsmal stärkeres System als die Xbox 360 geplant, um die Kosten nicht explodieren zu lassen.

Durango Software

Die Fotos des Dev-Kits, das wie ein gewöhnlicher PC aussieht, geben allerdings noch weitere Hinweise auf die Echtheit des "Funds" und stützen den Plattformwechsel auf eine x86-Konfiguration. So ist auf den Bildern Microsofts Entwicklungssoftware Visual Studio zu sehen und das vermeintliche Durango-Interface, das die Auswahl der zwei Anwendungen "D3D11Game1" und "NuiView" zulässt. Bei NuiView handelt es sich um ein Programm, mit dem man unter anderem Daten eines Kinect-Sensor bearbeiten kann. 

Wesentlich in dem Zusammenhang ist, dass sich die Spezifikationen der Dev-Kits im Detail noch öfters ändern werden, bis die neue Xbox in Produktion geht. Wie berichtet, wird die Xbox 720 für Ende 2013 oder Anfang 2014 erwartet. (zw, derStandard.at, 30.7.2012)