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Ein älteres Bild des mutmaßlichen Attentäters von Burgas, aufgenommen von einer Sicherheitskamera.

Foto: AP

Sofia - In Bulgarien ist ein Foto des Kopfes des mutmaßlichen Selbstmordattentäters veröffentlicht worden, der am 18. Juli in Burgas mit einer Bombe fünf Israelis und einen Bulgaren mit in den Tod gerissen hatte. Die Aufnahme war am Montag auf der Seite des investigativen Medienportals bivol.bg zu sehen. Laut den mit der Obduktion betrauten Ärzte hatte der Attentäter "europäische" Gesichtszüge und blaue Augen.

Bereits vergangene Woche hatte der Obduktionsarzt und Pathologe Janko Kostow vorgeschlagen, die Bilder zu veröffentlichen, statt ein Phantombild zu verbreiten. Zugleich äußerte ein israelischer Ex-Sicherheitsoffizier, Nizan Nuriel, gegenüber dem Radiosender Darik die Vermutung, dass der Attentäter eigentlich "ausgetrickst" worden sei. Man habe ihn offenbar beauftragt, die Koffer mit der Bombe nur im Bus mit den israelischen Touristen zu platzieren. Er habe nicht gewusst, dass er sterben sollte. Erst als er die Koffer abgelegt habe, sei er per Fernzündung in die Luft gejagt worden, so Nuriel. Diese Version deckte sich auch mit der Zeugenaussage einer Überlebenden.

Der bulgarische Innenminister Zwetan Zwetanow teilte mit, dass in Bulgarien in den vergangenen Jahren 15 Anschläge verhindert worden seien. Man habe das aber nicht an die große Glocke gehängt. Dagegen sagte der Mitarbeiter von Präsident Rossen Plewneliew, Zwetlin Jowtschew, am Montag dem Fernsehsender BNT1, der Anschlag von Burgas deute auf eine Lücke in der nationalen Sicherheit Bulgariens hin. Es sei aber eher unwahrscheinlich, dass es im Lande "schlafende Terrorzellen" gebe, die wie in diesem Fall bei Bedarf "aktiviert" werden könnten. (APA, 30.7.2012)