Tumult in System Eta Corvi

Vor etwa vier Milliarden Jahren waren die Erde und die anderen Gesteinsplaneten im Sonnensystem dem sogenannten "Late Heavy Bombardment" ausgesetzt: Einer massiven Welle an Einschlägen von Asteroiden, Kometen und kleineren Brocken. Im System des 59 Lichtjahre entfernten Sterns Eta Corvi, der nur knapp ein Drittel des Alters unserer Sonne hat, läuft möglicherweise gerade etwas Ähnliches ab. Mit dem Spitzer-Teleskop wurden nämlich Hinweise darauf gefunden, dass Kometen in diesem System vor kurzem durch die Kollision mit einem großen Gesteinskörper zerrissen wurden.

Ein NASA-Illustrator hat die Daten in diese Szenerie umgesetzt: Ein riesiger Komet schlägt auf einem Gesteinsplaneten ein und schleudert eis- und kohlenstoffreichen Staub hinaus ins All, während er den Planeten mit Wasser und organischem Material "beliefert". Und rundherum sind weitere Kometen auf dem Weg.

Foto: NASA/JPL-Caltech

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Was lange währt ...

Was wir hier sehen, ist das älteste erhalten gebliebene Foto der Welt. Der Franzose Joseph Nicéphore Nièpce fertigte es 1826 mit Hilfe des von ihm entwickelten Heliografie-Verfahrens an. Der auf einer mit Asphalt beschichteten Zinnplatte festgehaltene "Blick aus dem Fenster in Le Gras" benötigte seinerzeit eine Belichtungszeit von acht Stunden.

1898 zum letzten Mal ausgestellt, verlor sich die Spur dieses Pionierwerks für ein halbes Jahrhundert, ehe es 1952 wiederentdeckt und 1963 von der University of Texas in Austin erworben wurde. Nun wurde das Bild zum ersten Mal verliehen und ist ab 9. September in den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen zu sehen. Ausstellungskurator Claude Sui ist begeistert: "Das ist wie die Mona Lisa oder die Blaue Mauritius."

Foto: APA/EPA/UWE ANSPACH

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"Yellow Medicine Dancing Boy"

Weißlinge sind unter Bisons sehr selten. Unter dem heutigen Gesamtbestand von knapp einer halben Million Tieren gibt es nur ein paar Dutzend weiße Bisons - und diese Zahl ist schon überproportional groß, weil Privatbesitzer danach trachten, entsprechende Erbanlagen in der Zucht zu erhalten. Kein Ergebnis gezielter Zucht ist dieses Kalb links außen, das auf einer Farm in Goshen im US-Bundesstaat Connecticut geboren wurde. Weil weiße Bisons traditionell eine spirituelle Rolle in den Religionen amerikanischer Ureinwohner zugeschrieben wird, reisten Stammesangehörige der Lakota, Mohawk, Seneca und Cayuga zu einer feierlichen Namensgebungszeremonie an. Zuvor hatten DNA-Tests gezeigt, dass "Yellow Medicine Dancing Boy" - so der gewählte Name - weder ein Albino noch ein sogenannter "Beefalo" ist, also ein Bison-Hausrind-Hybrid, der seine weiße Farbe Rinder-Erbgut verdanken könnte.

Foto:Mike Groll, Flie/AP/dapd

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Künftige All-Pendler

Die NASA hat an drei private Luft- und Raumfahrtunternehmen Aufträge im Umfang von jeweils mehreren hundert Millionen Dollar vergeben. Das Ziel: Der Bau von Raumfahrzeugen, mit denen Astronauten und Fracht zur ISS gebracht werden können. Die drei  Entwürfe im Uhrzeigersinn oben links beginnend: Die "Crew Space Transportation (CST)-100" von Boeing, der bereits einsatzbewährte "Dragon" von SpaceX und der eher an die eingemotteten Space Shuttles erinnernde "Dream Chaser" von Sierra Nevada Space Systems.

Fotos: Boeing/AP/dapd, SpaceX/AP/dapd, Foto:Sierra Nevada Space Systems/AP/dapd

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Frisch geliefert

Etwa 350 Kilometer nordwestlich von Moskau liegt das Dorf Bubonitsi - und ein neues Bären-Asyl. Der Internationale Tierschutzfonds (IFAW) hat dort eine Sammelstelle für verwaiste Braunbärenkinder eingerichtet. Und zwar verwaist aufgrund der Jagd: Russische Jäger erschießen meist nur erwachsene Tiere, während die Jungen einfach ihrem Schicksal überlassen bleiben. Die Tiere, die von freiwilligen Helfern in das Bären-Asyl gebracht werden, werden aber nicht nur aufgepäppelt, sondern sollen auch wieder ausgewildert werden. Dazu verfolgt man in Bubonitsi die Strategie, den Kontakt mit den Zöglingen so gering wie möglich zu halten. Nur wenn sie sich nicht an menschliche Häuser oder unsere Stimmen und unseren Geruch gewöhnen, behalten sie die lebensnotwendige Scheu vor dem Menschen.

Foto: Alexander Zemlianichenko/AP/dapd

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Ein Mann, den man gerne ehrt

Während Naturforscher Sir David Attenborough hier in den Londoner Kew Gardens eine Blumenskulptur, die nach seinem Ebenbild angefertigt wurde, bestaunt und nach Ähnlichkeiten sucht, ist ihm bereits die nächste Ehre zuteil geworden: Wie kürzlich der verstorbene Satiriker Loriot ist nun auch Attenborough zum Namenspaten einer neuentdeckten Spinne gemacht worden. Das kaum mehr als einen Millimeter kleine Tier kommt nur auf Horn Island vor, einer zwischen Australien und Papua-Neuguinea gelegenen Insel, und trägt nun die offizielle Bezeichnung Prethopalpus attenboroughi. Ein gemeinsames Bild der beiden Attenboroughs finden Sie hier.

Foto: Kirsty Wigglesworth/AP/dapd

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Künftige Skyline

Am Hudson River im Westen Manhattans verfügt die dichtbesiedelte Insel noch über ein Stückchen Land, das mit Wolkenkratzern bebaut werden kann. Im Rahmen des Hudson Yards Redevelopment Project entsteht dort ein Komplex aus zwei neuen Wolkenkratzern, von denen der nördliche mit 390 Metern höher als das Empire State Building (abzüglich dessen dekorativer Spitze) sein wird. Die beiden komplett verglasten Bauten sollen als Bürofläche dienen und werden nach ihrer Fertigstellung zu den höchsten Gebäuden der Stadt zählen.

Foto: Visualhouse via Related Companies/AP/dapd

Perspektive

Diese Aufnahme der "Cassini"-Sonde zeigt den gut 1.000 Kilometer durchmessenden Saturnmond Tethys aus einer Entfernung von 1,5 Millionen Kilometern. Im Hintergrund steht der Riesenmond Titan - mit über 5.000 Kilometern Durchmesser ist er größer als der Planet Merkur. Von beiden Monden sehen wir die Seite, die dem Saturn zugewandt ist. Die Bildauflösung entspricht im Fall von Tethys 9x9 Kilometern, beim entsprechend verschwommeneren Titan sind es 15x15 Kilometer.

Foto: NASA/JPL/Space Science Institute

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Schaumgeburt

Hier blicken wir in ein Froschgelege der besonderen Art: Die karibische Spezies Leptodactylus fallax wird für einen Frosch nicht nur ausgesprochen groß (die Weibchen kommen auf 21 Zentimeter), sie hat auch eine ungewöhnliche Brutpflegemethode: Die Weibchen laichen nicht im Wasser ab, sondern in einer kleinen Bodenmulde, die vom Männchen gegraben wird. Anschließend sondert das Weibchen eine Flüssigkeit ab, die vom Männchen mit den Hinterbeinen aufgeschäumt wird. In diesen Schaum legt das Weibchen dann seine Eier ab - und muss ihn für die nächsten eineinhalb Monate laufend auffrischen, während die Jungfrösche heranwachsen.

Foto: APA/EPA/IAN STEPHEN

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Schönbrunn

Und noch eine erfreuliche Tiergeburt: Im Aquarienhaus des Tiergartens Schönbrunn sind vier Südamerikanische Schnappschildkröten (Chelydra acutirostris) geschlüpft. es ist dies weltweit das erste Mal, dass es bei dieser Spezies in Gefangenschaft Nachwuchs gegeben hat. Das Pfleger-Team baute für die Elterntiere eine spezielle Anlage mit einem Landteil, wo die Weibchen ihre Eier kurze Zeit später im Sand vergruben. In einem Brutapparat wurden die Eier schließlich bei 28 bzw. 30 Grad Celsius ausgebrütet. Nach spannenden 107 Tagen schlüpfte am 16. Juli schließlich das erste Jungtier. "Wir freuen uns sehr, diese Art als Einziger vermehrt und dabei erste Daten über ihre Fortpflanzungsbiologie und Ei-Entwicklung gesammelt zu haben", freut sich Zoodirektorin Dagmar Schratter.

Foto: APA/EPA/IAN STEPHEN

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Preisfrage

Was haben die Olympischen Spiele mit einem Hoden-Kochwettbewerb zu tun? Die Antwort: Doping. Am Randes der traditionellen "World Testicle Cooking Championship" in Serbien (hier im Bild: Schweinehoden) wurde darauf hingewiesen, dass sich die Olympioniken der Antike für ihre Wettbewerbe unter anderem dadurch pushten, dass sie rohe Tierhoden - gewissermaßen natürliche Hormonpräparate - kauten.

Foto: REUTERS/Marko Djurica

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Unterwasser-Auge

Benannt nach dem Speerfisch, handelt es sich bei "Marlin" um ein drei Meter langes unbemanntes Tauchfahrzeug - hier bei einem Tauchgang im Golf von Mexiko zu sehen. Gebaut hat es das Unternehmen Lockheed Martin im Auftrag des US-Militärs. Mittels Sonar soll "Marlin" Bohrplattformen schneller und kostengünstiger als bisherige Systeme untersuchen.

Foto: REUTERS/Lockheed Martin

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Deutschland

Auf dem Gelände eines Militärspitals in der mecklenburg-vorpommerschen Stadt Neubrandenburg wurden im Zweiten Weltkrieg vermutlich etwa 30 gefallene Soldaten beerdigt, die bis heute noch nicht identifiziert werden konnten. Der Verein zur Bergung Gefallener in Osteuropa hat eine Exhumierung initiiert, um dies nachzuholen. Dabei wurden sie von einem Team forensischer Pathologen aus dem polnischen Stettin unterstützt.

Foto: APA/EPA/MAURIZIO GAMBARINI

Obst aus einem vergangenen Zeitalter

Tierfossilien aus dem frühen Känozoikum haben die Grube Messel in der Nähe Darmstadts weltberühmt gemacht. Aber sie hat auch Paläobotanikern etwas zu bieten: Wissenschafter des Frankfurter Senckenberg Forschungsinstitutes, der Universität London und des Florida Museum of Natural History haben eine Bestandsaufnahme unter den gefundenen Pflanzenfossilien - Samen, Früchte, Blätter, Blüten und Pollenkörner - gemacht und dabei 140 verschiedene Gattungen beschrieben. Über 60 Pflanzentypen konnten bislang nicht zugeordnet werden, darunter auch diese haarige Frucht, die noch Reste von hellem Milchsaft erkennen lässt. Alle Funde zusammen unterstreichen das Bild von einem artenreichen Regenwald, wie er heute in den Tropen zu finden wäre.

Foto: Senckenberg

Unsere kleine Nachbarin

Dieses Bild, erstellt aus Infrarot-Aufnahmen des Herschel-Weltraumteleskops der ESA und des Spitzer-Teleskops der NASA, zeigt die Kleine Magellansche Wolke, eine Satellitengalaxis der Milchstraße. In der KMW sind einige hundert Millionen Sterne auf einem Raum von etwa 7.000 Lichtjahren Durchmesser versammelt. Die Form der Wolke ist allerdings irregulär: Hier im Bild links ist der Beginn eines Staubbands zu sehen, das sich in den intergalaktischen Raum hinaus erstreckt. Die kühleren Regionen der KMW erscheinen auf dieser Aufnahme rot. Blaue Zonen sind heiß, hier bilden sich neue Sterne (in der balkenähnlichen Formation rechts im Bild). Manche Astronomen halten es für möglich, dass die KMW einmal eine Balkenspiralgalaxie war, die von der Anziehungkraft der wesenlich größeren Milchstraße zerrissen wurde.

Foto: ESA/NASA/JPL-Caltech/STScI

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Indonesien

Ihre Körperbedeckung mit schindelartig übereinander liegenden Hornplättchen ist unter den Säugetieren einzigartig: Schuppentiere kommen in Subsahara-Afrika und Südasien vor, insgesamt acht verschiedene Arten gibt es. Besonders in Asien gehen die Bestände zurück, weil auf die Tiere Jagd gemacht wird: Zum einen wegen ihres Fleisches, zum anderen hat auch die sogenannte "Traditionelle Chinesische Medizin" wieder einmal ihre zerstörerischen Finger drin. Jeder Handel mit Schuppentieren ist aus Artenschutzgründen mittlerweile verboten, dennoch blüht der Schwarzmarkt. In Indonesien wurden kürzlich einige Dutzend Tiere vor einem Schmuggelversuch gerettet - darunter auch dieses Jungtier.

Foto: APA/EPA/DEDI SAHPUTRA

Gewilderter Waldelefant in Gabun

Es heißt "Schutzgebiet", doch der Schutz ist relativ. Eine Gruppe von über 200 Tropenforschern hat den ernüchternden Befund veröffentlicht, dass in jedem zweiten Regenwaldschutzgebiet die Artenvielfalt in alarmierendem Maß zurückgeht. Abholzungen und illegale Jagd setzen den Spezies in Afrika, Asien, Ozeanien und Südamerika zu, am stärksten bedroht sind unter anderem Raubtiere an der Spitze der Nahrungskette, große Pflanzenfresser und Süßwasserfische. Da Veränderungen im Umland der Schutzgebiete fast so große Auswirkungen haben wie Eingriffe in den Reservaten selbst, sei es notwendig, Pufferzonen um die Schutzgebiete zu schaffen und sie nicht von anderen Wäldern abzuschneiden, fordern die Forscher.

Foto: Ralph Buij

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Dino-Schau

Während im Rest der Welt eifrig nach Dinosaurier-Fossilien gegraben wurde, blieben die paläontologischen Schätze Chinas jahrzehntelang unbeachtet. Seit China aber ebenfalls systematisch Grabungen durchführt, hat es sich zu einem der weltweit wichtigsten Hot-Spots in diesem Bereich entwickelt. Immer wieder werden exzellent erhaltene Funde gemacht - unter anderem konnten durch solche Funde die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen den Vögeln und den übrigen Dinosauriern näher analysiert werden. Mit dieser Freiluft-Ausstellung in einem Pekinger Park weist China auf seine führende Rolle in Sachen Dinosaurier-Ausgrabungen hin.

Foto: APA/EPA/ADRIAN BRADSHAW

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Märchenhafte Szenerie

Pferde wandern durch ein Feld blauer Agaven im mexikanischen Bundesstaat Jalisco. Die Agaven-Zucht erfolgt ausschließlich zur Gewinnung von Tequila und hat derartige Bedeutung, dass sie von der UNESCO nun zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Foto: APA/EPA/ULISES RUIZ BASURTO

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Und abschließend ...

In einem Weizenfeld nahe Wilbur im US-Bundesstaat Washington sind Kornkreise aufgetaucht - nicht zum ersten Mal in diesem Landkreis. Bitte nicht Mel Gibson verraten, sonst flippt er womöglich wieder aus. (red, derStandard.at, 5. 8. 2012)

Foto: The Wilbur Register, Courtney Ruiz/AP/dapd