Wien - Für die Vorsitzende des Hauptverbands Katholischer Elternvereine, Cornelia Franckenstein, gehört die Lehrerausbildung an die Pädagogischen Hochschulen (PH). Eine Verlagerung an die Universitäten sei "nicht wünschenswert". "Forschung und Lehre auf akademischem Niveau im Sinn umfassender wissenschaftlicher Freiheit und berufsorientierte Lehrerausbildung sind zwei verschiedene Paar Schuhe", so Franckenstein in einer Aussendung. Mit einer generellen "Verwissenschaftlichung" der Lehrerausbildung kann sie sich nicht anfreunden.

"Wir brauchen als bildungsorientierte Gesellschaft beides: Die Pädagogischen Hochschulen als berufsorientierte Ausbildungsinstitutionen und die auf dem Prinzip der umfassenden akademischen Freiheit basierende Forschung an den Universitäten", so Franckenstein. Selbstverständlich solle es Kooperation zwischen beiden Bereichen geben. Damit das aber geschehen könne, brauche es "getrennte Institutionen, die einen Dialog auf Augenhöhe in wechselseitigem Respekt führen". PH sollten nicht künstlich zu Forschungsstätten "upgegradet" werden: "Viel eher würde es den Universitäten gut tun, sich pädagogische Kompetenz von den Pädagogischen Hochschulen zu holen."

Franckenstein plädiert daher für eine "volle pädagogische Ausbildung" für alle künftigen Lehrer vom Kindergarten bis zur Oberstufe. Diese Ausbildung solle durch gemischte Teams aus "Berufserfahrenen und wissenschaftlich Orientierten" erfolgen. Darüber hinaus wünscht sie sich Eignungstests für alle, die eine pädagogische Tätigkeit anstreben, und Pflichtsemester an Universitäten für die künftigen Lehrer.(APA, 31.7.2012)