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Der mutmaßliche Attentäter Ali Abdul Rahman el Fakasi el Ghamdi im saudischen TV

Foto: Reuters/TV
Riad/Washington - Saudiarabien hat den mutmaßlichen Drahtzieher der Anschlagsserie in der Hauptstadt Riad festgenommen. Ali Abdul Rahman el Fakasi el Ghamdi habe sich freiwillig der Polizei gestellt, sagte ein Sprecher des saudiarabischen Innenministeriums am Donnerstag der Nachrichtenagentur SPA. Ein Sprecher der saudiarabischen Botschaft in Washington bestätigte die Angaben. US-Außenminister Colin Powell konnte nach eigenen Worten die Festnahme nicht bestätigen.

Ghamdi ist saudiarabischer Staatsbürger. Er war auch im Zusammenhang mit einem großen Waffenlager gesucht worden, das die saudiarabische Polizei Anfang Mai in der Nähe eines der späteren Anschlagsziele entdeckt hatte. Bei den Anschlägen am 12. Mai waren 34 Menschen getötet worden, darunter zahlreiche Amerikaner.

Auslieferung erwogen

Ghamdi habe sich dem Sicherheitsministerium gestellt, das zum Inneministerium gehört, sagte der Sprecher. Ghamdi werde nach dem islamischen Recht der Scharia behandelt. Eine Auslieferung werde erwogen.

"Wir haben bisher noch keine Bestätigung dieser Information erhalten", sagte Powell nach einem Gespräch mit seiner spanischen Kollegin Ana Palacio am Dienstag in Washington. Sollte es jedoch zutreffen, "werden wir sehr glücklich sein, dass dieser Terrorist vor Gericht gestellt wird", sagte Powell.

Nach der Entdeckung des Waffenlagers wurde eine Fahndungsliste mit 19 Verdächtigen aufgestellt, die nach offiziellen Erkenntnissen ihre Befehle direkt von El-Kaida-Chef Osama bin Laden erhielten. Auf der Fahndungsliste stand Ghamdi an zweiter Stelle. Ghamdi, der auch unter dem Namen Abu Bakr al Asdi bekannt ist, soll sich nach Angaben von Terrorismus-Experten der US-Regierung Ende 2001 mit Bin Laden im afghanischen Tora Bora aufgehalten haben. Er sei abgereist, noch ehe der USA Afghanistan angriffen.

Medienberichten zufolge wurden bereits am Mittwoch vier weitere mutmaßliche militante Islamisten verhaftet. Einer davon werde der Planung eines Anschlags in Mekka verdächtigt, den die Polizei nach eigenen Angaben Mitte Juni mit einer Razzia vereitelte. Dabei waren fünf militante Islamisten und zwei Polizisten getötet worden. Seither wurden mindestens zwölf Verdächtige festgenommen. (APA/AP/Reuters)