In der kanadischen Zeitung wird Magna als der krasseste Fall kanadischer Unternehmen gewertet, wo durch dieses Zwei-Klassen-System eine Familie oder Gruppe die Kontrolle über ein Unternehmen wahrt. Die Stronach-Familie besitze nur 0,8 Prozent der Aktien, aber verfüge über 82 Mal so viel Stimmrechte wie sie besäße wenn jede Aktie nur eine Stimme wert wäre. Der Wert der Stronach-Aktien betrage rund 67,9 Mio. kanadischer Dollar (43,9 Mill. Euro), nur rund 0,8 Prozent der 8,6 Mrd. kanadischer Dollar des Gesamtaktienwerts.
"Schlechtes Benehmen"
Diese Strukturen werden in Kanada seit Jahren kritisiert, heißt es in der "National Post". Der Unterschied zwischen dem Risiko der Aktionäre und der Kontrolle des Managements durch die Insider stelle eine Schwäche bei der Unternehmensführung in vielen der größten kanadischen Unternehmen dar, meint Richard Rooney, Präsident von Burgundy Asset Management Ltd. In Toronto. Dies führe zu einer ganzen Anzahl von Fällen von "schlechtem Benehmen" und letztlich dazu, dass die kontrollierenden Aktionäre sich weniger um den Wert ihrer Aktien kümmern müssten.
Eine Folge dieses Systems ist nach Ansicht der Kritiker, dass die "Vergütung" (Compensation) für das Management, im Falle von Magna für Frank und seine Tochter Belinda Stronach, sehr hoch festgesetzt werden kann. "Magna hatte gute Erträge", kommentierte Ronald A. Tadross, Analyst der Banc of America Securities in New York gegenüber der "New York Times". "Aber sie könnten noch mehr verdienen, wenn sie ihre Kapitalstruktur optimieren und dem Management weniger bezahlen".