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Scharfschütze, Benzinbruder, Multitalent.

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Der Katari Nasser Al-Attiyah.

Foto: Reuters/McNaughton

London - Vom Dakar-Champion zum Medaillengewinner bei den Olympischen Spielen: Der Katarer Nasser Al-Attiyah hat sich am Dienstag einen Lebenstraum erfüllt und im fünften Anlauf endlich olympisches Edelmetall gewonnen. Der Sieger der Rallye Dakar 2011 holte in seiner zweiten Leidenschaft Skeet-Schießen Bronze und ist damit der erst dritte Athlet seines Landes, der bei Sommerspielen das Podium erreicht hat.

"Ich habe die vergangenen zwei Monate so hart trainiert, um hier ein gutes Resultat zu erzielen. Ich wusste, dass ich kämpfen musste und es nicht leicht werden würde", sagte der 41-Jährige, der sich im Stechen gegen den Russen Waleri Schomin durchgesetzt hatte. Gold ging an den US-Amerikaner Vincent Hancock, der zum zweiten Mal nach Peking 2008 Olympiasieger wurde. Der 23-Jährige triumphierte im Finale der besten Sechs mit 148 Punkten vor dem Dänen Anders Golding (146). Al-Attiyah kam auf 144 Treffer.

Unmittelbar nach seinem Triumph war der frühere VW-Werkspilot, der sich im vergangenen Jahr gemeinsam mit seinem Deutschen Beifahrer Timo Gottschalk den Traum vom Dakar-Sieg erfüllt hatte, seinen Betreuern in die Arme gefallen. In Athen 2004 hatte er als Viertplatzierter eine Medaille knapp verfehlt.

Dass Al-Attiyah überhaupt am Großereignis in der britischen Hauptstadt teilnehmen konnte, verdankt er ausgerechnet einer technischen Panne bei der berühmt-berüchtigten Wüstenrallye. Auf der neunten Etappe der Dakar 2012 hatte der Keilriemen seines Hummer H3 gestreikt und den Titelverteidiger zur Aufgabe gezwungen. Weil er aufgrund des Defekts plötzlich Zeit hatte, nahm Al-Attiyah an den Asien-Meisterschaften der Schützen teil - und qualifizierte sich mit der Egalisierung des Weltrekordes von 150 getroffenen Scheiben für London. (sid, 31.7.2012)