Helmut Elsner

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Der zweite BAWAG-Strafprozess geht nach einer Sommerpause weiter. Am Donnerstag (2.8.), dem 14. Verhandlungstag, wird der Sachverständige Thomas Keppert erwartet, für nächsten Montag (6.8.) ist dann - wieder einmal - der mitangeklagte Ex-BAWAG-Chef Helmut Elsner geladen. Die Crux dabei: Der 77-jährige Elsner habe seinen derzeitigen Aufenthaltsort nicht angegeben. "Es gibt keine ladungsfähige Adresse", sagt Gerichtssprecherin Christina Salzborn zum "Kurier". Man soll demnach die Beschuldigtenladung für Elsner an seinen Verteidiger Stephan Mertens geschickt haben, da dieser mit einer "Zustellvollmacht" ausgestattet ist.

Elsner war im Juli 2011 nach viereinhalb Jahren im Gefängnis aus gesundheitlichen Gründen auf freien Fuß gesetzt worden.

Flöttl und Co. warten auf Urteile

Der Anklagevorwurf lautet auf Untreue gegenüber der Bank. Die frühere Gewerkschaftsbank sei durch verlustreiche Spekulationen von Wolfgang Flöttl mit BAWAG-Geldern geschädigt worden, die Bankspitze soll dies vertuscht haben.

Auf der Anklagebank sitzen der Spekulant Flöttl, Elsners ehemalige "rechte Hand" Peter Nakowitz, die Ex-BAWAG-Vorstände Hubert Kreuch, Josef Schwarzecker und Christian Büttner, Ex-BAWAG-Aufsichtsratspräsident Günter Weninger und der Wirtschaftsprüfer Robert Reiter. Elsner steht nur mehr wegen Betrugsverdachts im Zusammenhang mit seiner Pensionsabfindung vor Gericht. Falls er schuldig gesprochen würde, könnte er aber keine zusätzliche Haftstrafe bekommen. Von den neun Angeklagten im ersten Prozess muss sich lediglich Elsners Nachfolger an der Bank-Spitze, Johann Zwettler, nicht mehr verantworten. Er ist bereits rechtskräftig zu 5 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Im Gefängnis sitzt er nicht, da er aus gesundheitlichen Gründen für haftunfähig erklärt worden ist. (APA/red, derStandard.at 1.8.2012)