Tunis - Die in Tunesien regierenden Islamisten haben einen Gesetzentwurf eingebracht, um Gotteslästerung unter Strafe zu stellen. Die Ennahda-Partei habe einen entsprechenden Entwurf vorgelegt, sagte Habib Khedher, einer ihrer Abgeordneten in der Verfassunggebenden Versammlung, am Mittwoch im tunesischen Radio. Demnach definiert der Entwurf, was unter Gotteslästerung zu verstehen ist, und setzt eine Höchststrafe von zwei Jahren fest.

Gemäß dem Entwurf soll künftig jede Beleidigung und Verunglimpfung Gottes, Mohammeds, der anderen Propheten sowie der heiligen Bücher strafbar sein. Gleiches soll für die Schändung von Moscheen, Kirchen und Synagogen gelten. Auch die bildliche Darstellung Gottes und Mohammeds soll verboten werden. Wann der Gesetzesentwurf zur Debatte gestellt werden soll, sagte Khedher nicht. Die säkulare Opposition äußerte bereits scharfe Kritik an dem Vorhaben der Ennahda. (APA, 2.8.2012)