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Anpassungsfähige Umwelt: Rund die Hälfte des menschgemachten CO2-Ausstoßes jährlich wird reabsorbiert.

Foto: APA/dapd/Jens Schlueter

Washington - Die steigende Freisetzung des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid (CO2) führt laut neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht automatisch zu einer höheren CO2-Konzentration in der Atmosphäre.

Die Absorption von CO2 an Land und im Wasser sei innerhalb von fünf Jahrzehnten von 2,4 Milliarden Tonnen auf rund fünf Milliarden Tonnen gestiegen, heißt es in einer Studie des Geologen Ashley Ballantyne von der Universität von Colorado, die in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Nature" erschienen ist.

Die CO2-Emissionen hätten sich in diesem Zeitraum vervierfacht.

Jedes Jahr größere CO2-Aufnahme

"Wir waren einigermaßen erstaunt über unsere Ergebnisse", sagte Ballantyne. Mehrere andere jüngst veröffentlichte Studien hätten darauf hingedeutet, dass die Aufnahme von CO2 an Land und im Meer gesunken sei. "Wir haben herausgefunden, dass die Erde jedes Jahr mehr CO2 aufnimmt und dass es keinen Hinweis gibt, diese Absorption könnte geschwächt werden", erläuterte Ballantyne. 

Rund die Hälfte der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen durch Verbrennung fossiler Brennstoffe und Waldrodung werde von der Umwelt ausgeglichen.

Keine "automatische" CO2-Reduzierung

CO2 kann in den Weltmeeren über Jahrhunderte gelagert werden. Bäume und andere Pflanzen verwerten das Kohlendioxid bei der Photosynthese.

Ballantyne warnte zugleich davor, diese Speicher- und Absorptionsmöglichkeiten als automatische CO2-Reduzierung aufzufassen. Vielmehr könne unter dem Effekt der Erderwärmung eine Höchstmarke der Absorption durch die Umwelt erreicht werden. (APA, 2.8.2012)