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Ab 2013 wird es laut Schmied auch ein neues akkordiertes Aufnahmeverfahren an allen PH geben.

Foto: apa/Neubauer

Wien - Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) hat am Donnerstag bei einer Pressekonferenz die Wichtigkeit der Pädagogischen Hochschulen (PH) betont. Es sei wichtig, dass die Lehrerausbildung eine "institutionelle Heimat" habe, so Schmied. Außerdem dürfe man sich bei der Umsetzung bildungspolitischer Projekte "nicht auf den Autonomiegedanken verlassen".

Zuletzt war die Diskussion aufgeflammt, an welcher Institution die Lehrerausbildung künftig angesiedelt sein soll bzw. wem die Federführung dabei zukommt. Derzeit werden die angehenden Lehrer für Volksschulen, Hauptschulen, Sonderschulen und Polytechnische Schulen sowie für den berufspädagogischen Bereich an PH ausgebildet, die künftigen AHS- und BMHS-Pädagogen an den Unis.

"Verbindung ist zentral"

Schmied erinnerte auch daran, dass die Lehrerausbildung "sehr berufsbezogen" sei. Gerade in Zeiten der Umsetzung zentraler Projekte wie etwa der Zentralmatura, der Bildungsstandards, des Teamteachings oder des verstärkten interkulturellen Lernens müsse sichergestellt werden, dass Aus- und Weiterbildung auch die bildungspolitischen Schwerpunktsetzungen abbildeten. "Die Verbindung Ministerium und Pädagogische Hochschule ist zentral, um sicherzustellen, dass Innovationen auch im Klassenzimmer ankommen", so Schmied.

Kooperation mit Unis "auf Augenhöhe"

Die PH will Schmied "weiterentwickeln". Dabei müsse selbstverständlich die wissenschaftliche Kompetenz der Universitäten genutzt werden. Sie freue sich, dass die Unis jetzt "zunehmend die PädagogInnenbildung entdecken". Für sie sei aber auch klar, dass man eine enge Verknüpfung mit der Schulpraxis brauche. Die Kooperation mit den Unis müsse "auf Augenhöhe" erfolgen.

Schwerpunkt der Herbstarbeit bei den PH wird laut Schmied die Ermöglichung von öffentlich finanzierten Masterabschlüssen sein. Derzeit gebe es dafür noch keine gesetzliche Grundlage. Ab 2013 werde es auch ein neues akkordiertes Aufnahmeverfahren an allen PH geben.

Schmied verteidigt Personalpolitik

Erneut verteidigt hat Schmied die von ihr wieder abgeblasene Bestellung von Elmar Märk zum Rektor der PH Tirol. Dieser hatte sich in einem APA-Interview für die langfristige Integration der Lehrerausbildung in die Universitäten ausgesprochen. Selbstverständlich würden Meinungsfreiheit und Demokratie von ihr hoch gehalten, so Schmied. Genauso selbstverständlich nehme sie aber auch ihre Personalverantwortung ernst.

"Es ist eine 'conditio sine qua non', dass jemand, der an der Spitze einer Institution steht, diese auch authentisch vertritt und sich mit dieser identifiziert", betonte Schmied. Dies bedeute auch ein klares Ja zu einer Weiterentwicklung der PH. Es gehe nicht an, dass jemand im Bewerbungsgespräch mit ihr eine andere Haltung vertrete als zwei, drei Wochen später. Parteipolitische Motive wären bei der wieder abgesagten Bestellung nicht gegeben gewesen.   (APA, 2.8.20129