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Ein knapper Sieg samt Freudensprung von Anthony Ogogo.

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So sehen keine Sieger aus. Magomed Abdulhamidow (li) wurde sechs Mal auf die Matte geschickt und dennoch zum Sieger erklärt. Die Proteste waren erfolgreich.

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London - Lokalmatador Anthony Ogogo hat für die erste Sensation im olympischen Boxbewerb der Männer gesorgt. Der 23-jährige Brite besiegte am Donnerstag im Mittelgewicht (75 kg) den aktuellen Weltmeister Jewgen Chytrow aus der Ukraine mit der knappest möglichen Entscheidung. Nachdem bei 18:18 auch die Einzelwertungen der Punkterichter keine Entscheidung brachten, sorgten erst sogenannte Hilfspunkte für den Sieg und den Aufstieg Ogogos ins Viertelfinale.

Die nach einer dreiminütigen Wartezeit ausgesprochene Entscheidung wurde vielfach auch als Zugeständnis an die 10.000 Fans gewertet, die in der ausverkauften ExCeL-Halle ein Höllenspektakel veranstaltet hatten. Unter den Zuschauern befand sich auch Queen-Ehemann Prinz Philip (91 Jahre). Die Ukraine reichte einen Protest ein, der aber umgehend abgewiesen wurde.

Ogogo hatte seine Olympia-Vorbereitung wegen einer schweren Erkrankung seiner Mutter Teresa, die sechs Wochen vor den Spielen wegen einer Gehirnblutung ins Krankenhaus gebracht worden war, unterbrechen müssen. Sie ist derzeit noch zu mitgenommen, um sich die Kämpfe ihres Sohnes im TV ansehen zu können. Der steht das nächste Mal am Montag im Ring, und zwar im Viertelfinale gegen den Deutschen Stefan Härtel.

Sechs Mal am Boden und nur kurzfristig Sieger

Auch der Kampf zwischen dem Japaner Satoshi Shimizu und Magomed Abdulhamidow aus Aserbaidschan sorgte für Aufregung. In der dritten Runde hatte der Japaner seinen Gegner im Bantamgewichtsduell sechs Mal zu Boden geschickt. Der Ringrichter verweigerte es, den Aseri auszuzählen und erklärte ihn später sogar zum Sieger. Der Weltverband (AIBA) hat diese Entscheidung nach Protesten revidiert, der turkmenische Ringrichter musste sich auf die Heimreise begeben. (APA/Reuters/red, 2.8.2012)