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Christian Planer in Aktion.

Foto: APA/Schlager

London - Österreichs Schützen müssen weiterhin auf die erste Finalteilnahme bei den Olympischen Spielen in London warten. Christian Planer kam bei seinem einzigen Auftritt in den Royal Artillery Barracks mit dem Kleinkaliber-Gewehr liegend über 50 m nicht über Rang 23 hinaus. Routinier Thomas Farnik schoss ebenfalls 592 von 600 möglichen Ringen und belegte Platz 27. Für das Stechen um den Einzug ins Finale wären 595 Ringe notwendig gewesen.

Beide Österreicher waren mit ihren gezeigten Leistungen bei schwierigen Windverhältnissen nicht unzufrieden - selbst Planer, der in seiner Spezialdisziplin mit dem Finale spekuliert hatte. "Ich habe gehofft, weiter vorne mitzumischen", gestand der 37-jährige Tiroler. "Aber ich habe einen guten Wettkampf gemacht." Er setzte allerdings auf die falsche Windkarte. Planer hatte sich auf von links kommenden Wind eingeschossen, der kam gegen Ende des Zeitfensters für die 60 Schuss aber auch von rechts.

"Wenn es aufgeht, bin ich der Held der Nation"

"Wenn es aufgeht, bin ich der Held der Nation und im Finale", meinte Planer, der 2004 in Athen mit Bronze im KK-Dreistellungsmatch für die bisher letzte rot-weiß-rote Olympia-Medaille im Schießen gesorgt hatte. "So hat es eben nicht funktioniert, das ist Berufsrisiko." Planer schoss in der fünften von sechs Serien, als der Wind stärker wurde, lediglich 97 von 100 Ringen, damit war die Finalchance endgültig dahin.

"Ich bin nicht enttäuscht und auch nicht ganz zufrieden", sagte Planer. "Die Leistung war gut, das Ergebnis nicht so." Im Gegensatz zu Peking 2008, als er sich einen hohen Erwartungsdruck auferlegt hatte, wirkte der Tiroler auch nach seinem einzigen Wettkampf in London relativ entspannt. Farnik hofft ohnehin auf seinen Spezialbewerb, das Dreistellungsmatch, das am Montag (10.00 Uhr MESZ) auf dem Programm steht.

Mit seinem zweiten Einsatz nach Rang 28 mit dem Luftgewehr war Farnik zufrieden. "Ich habe mich liegend in den letzten Jahren verbessert. Es ist aber nicht die Disziplin, in der ich mir sehr viel ausgerechnet habe", erinnerte der 45-Jährige, der seine sechsten Olympischen Spiele bestreitet. Wäre der eine oder andere Randtreffer - sechsmal schoss Farnik 9,9 - ins Zentrum gegangen, hätte noch mehr herausgeschaut.

"Es waren schwierige Bedingungen"

Auch der letzte Schuss war ein Neuner, war der Routinier doch leicht unter Zeitdruck geraten. "Es waren schwierige Bedingungen. Der Wind hat extrem schnell gewechselt", begründete Farnik. "Ich habe bis zum Schluss kämpfen müssen." Auch im Dreistellungsmatch werden 40 Schuss im Liegend-Anschlag absolviert. "Ich nehme ein gutes Gefühl mit in das 3 x 40", sagte Farnik. In der Königsdisziplin ist ihm sogar eine Medaille zuzutrauen.

Den Vorkampf dominierte der Weißrusse Sergej Martinow, der mit der Maximalzahl von 600 Ringen den Weltrekord einstellte. "Er ist der Liegend-Schütze schlechthin", sagte Planer über den 44-jährigen Topfavoriten. 2000 in Sydney und 2004 in Athen hatte Martinow jeweils Bronze geholt. Das Finale von London stand noch am Freitag (13.00 Uhr MESZ) auf dem Programm. (APA; 3.8.201)