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Recht Selbstdisziplin, oder braucht es neue gesetzliche Schutzmechanismen?

Foto: APA/Fohringer

Schutz vor überbordendem Zugriff der Firma auf das ganze Leben wird derzeit politisch, gewerkschaftlich und firmenintern hin und her diskutiert. Überwiegend von jenen, die selber mindestens 50 Stunden die Woche arbeiten und mit einem Smartphone nicht das Auslangen finden, selbst im Urlaub total verkabelt den Liebsten beim Urlauben zusehen oder eh schnell mal zurückfliegen, um das wichtige Meeting zu leiten. Es ist in Mode gekommen, dass man sagt: Da muss etwas passieren - schließlich sind schon 900.000 Österreicher mit psychischen Leiden behaftet, und die Invaliditätspensionen können wir uns so nicht mehr leisten.

Doch: Selbst wenn im Kollektivvertrag ein Rahmen festgeschrieben werden sollte oder in sozialpartnerschaftlicher Betriebsfreude eine Vereinbarung geschlossen wird - es wird nichts nützen, solange Unternehmenskulturen auf Schwindelblasen stehen, Freizeit abgenickt wird wie Väterkarenz, alles in Wahrheit aber nur widerwillig geduldet wird. (Karin Bauer, DER STANDARD, 4./5.8.2012)